Hier im Kuhblog bin ich recht unpolitisch, über all' die Jahre habe ich fast gar Nichts zur Agrarpolitik geschrieben. Ausnahmen waren nur über meine Teilnahme an Demonstrationen in Berlin und Potsdam und ab und zu ein Seitenhieb auf den deutschen Auflagenwahn.
Das soll auch so bleiben, mit tagtäglicher Agrarpolitik beschäftigen sich andere Blogs und den Kuhblog sehe ich als zuständig für professionelle Milchviehhaltung und das Lebensgefühl mit Kuh.
Aber aus aktuellem Anlass gibt es doch mal etwas Politisches und zwar über die Grünen Kreuze, eine Protestaktion der Bauern gegen das Agrarpaket von Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium, das mit umfangreichen Verboten und Auflagen die Situation und vor allem Kostenbelastung der deutschen Landwirtschaft weiter steigern wird. Angestoßen hat es der bekannte Bauer Willi.
Die Grünen Kreuze als Mahnung, die einheimische Landwirtschaft nicht aufs Spiel zu setzen. Dieses steht gut sichtbar an der vielbefahrenen Straße (für Brandenburg...) zum Nachbardorf:
Die Pressmitteilung von Bauer Willi dazu:
"Überall in Deutschland finden Sie derzeit grüne Kreuze in den Feldern. Was sollen diese bedeuten?
Am 4. September 2019 hat das Bundesministerium für Landwirtschaft gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium ein sogenanntes Agrarpaket verabschiedet.
Seitdem geht in vielen landwirtschaftlichen Betrieben die Angst um, dass damit jegliche Produktion auf dem Acker und im Stall erschwert und in Einzelfällen nahezu unmöglich gemacht wird. Die Maßnahmen greifen massiv in die Eigentumswerte von uns Landwirten ein. Einzelne Flächen werden wertlos und können nicht mehr der für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden. Die Folge: Lebensmittel werden aus dem Ausland importiert, ohne Rücksicht darauf, wie sie dort erzeugt wurden. Das kann nicht im Sinne des Verbrauchers sein.
Die zahlreichen Verbote führen dazu, dass die Erträge sinken. Die Versorgung der heimischen Bevölkerung mit regionalen Produkten ist gefährdet. Auch das widerspricht dem Wunsch des Verbrauchers. Zunehmend versuchen traditionelle Landwirte, dieser Entwicklung durch Umstellung auf biologische Landwirtschaft zu begegnen. Dies führt durch ein zunehmendes Überangebot auch in diesem Markt zu einem gewaltigen Preisdruck.
Eine Gruppe von unabhängigen, engagierten Landwirten möchte mit dem Aufstellen der grünen Kreuze auf das jetzt massiv einsetzende Höfe-Sterben (vor allem kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe) aufmerksam machen.
Wir stellen keine Forderungen. Die grünen Kreuze sollen als Mahnung an die Gesellschaft verstanden werden, sich dem Wert der heimischen Landwirtschaft bewusst zu werden.
Noch ist Zeit zu handeln, weil die Beschlüsse noch den Bundestag passieren müssen. Sprechen Sie Ihren regionalen Abgeordneten an. Vielen Dank für Ihre Unterstützung."
Benjamin
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