Freitag, 5. Juli 2019

Nach Septfontaines - Teil 1

Eines der wichtigen Ereignisse für mich in diesem Jahr: Am Dienstag war ich in Luxemburg bei Jeff zu Besuch. In Septfontaines in der Nähe zur belgischen Grenze. Auf Luxemburgisch heißt der Ort Simmer, auf Deutsch Simmern. Die französische Variante leitet sich von den Sieweburen ab, sieben Quellen die am Burgberg oberhalb des Dorfes entspringen.
Von meiner alten Heimat aus gut 230 km entfernt, auch für brandenburger Verhältnisse zwar nicht gerade um die Ecke, aber für einen normalen Tagesausflug genau passend. Durch Rheinland-Pfalz, durch das Saarland, in Schengen ganz symbolisch über die Moselbrücke und fast noch mal durch ganz Luxemburg.

Das Dorf liegt mit einigen Wiesen im Tal, die Ackerflächen gut 90 m höher. Die innere Verkehrslage ist damit nicht so ideal. Zudem ist die Gegend, wie der Wasserreichtum mit den sieben Quellen vermuten lässt geologisch bedingt das Haupt-Trinkwassergewinnungsgebiet des Landes Luxemburg. 85 % der Betriebsflächen liegen daher im Trinkwasserschutzgebiet mit den einhergehenden Einschränkungen bei Düngung und Pflanzenschutz. So wird der Mais zweimal im Frühjahr gehackt und die Herbizidbehandlung beschränkt sich auf einen Durchgang mit der Bandspritze.

Der ursprüngliche Hof befindet sich mitten im Dorf. Dort stehen die Maschinen und einige momentan leerstehende Ställe. Neben dem ursprünglichen Kuhstall auch zwei Bullenmastställe. 2018 war auch in Luxemburg ein sehr trockenes Jahr und wo eigentlich immer Futter verkauft werden konnte musste welches zugekauft werden. Deshalb läuft die Bullenmast eigener Holsteinbullen und zugekaufter Fleischrindabsetzer auch wegen der hohen Absetzerpreise in den letzten Monaten aus.  Die letzten Limousinbullen wurden dann mit in den Kuhstall umgestallt um nicht an zwei Standorten füttern zu müssen. Im Gegensatz zur Milchviehhaltung lässt sich mit der Mast ja wieder bei sich verändernden Bedingungen schnell und recht unkompliziert anfangen.

Vom Hang herab an einer Stelle an der ein Sturm vor einigen Jahren eine Sichachse in den Wald schlug ein Blick auf den anderen Standort, rund 500 m entfernt außerhalb des Dorfes. Ein Luftfoto ohne in der Luft zu sein.
Rechts der Kuhstall mit dem angeschleppten Jungviehbereich und davor einem Teil der Fahrsilos. Links die Futterhalle mit der "Abkalbekoppel" davor, dahinter die zwei letztes Jahr gebauten Fahrsilos. Dahinter wiederum der Jungviehstall, der sich in räumlicher Nähe zu den Gebäuden des Nachbarn befindet mit dem der Stall ursprünglich in Kooperation betrieben wurde.
Für den Stallbau gibt es in Luxemburg optische Vorschriften: Die Dachneigung muss mindestens 25 ° betragen, die Dacheindeckung in dunklem Grau und die Fassaden zu 2/3 mit Holz verkleidet. Auch wenn ich auf weißen Dächern zur Lichtreflektion bestehe in die Landschaft fügen sich die Ställe doch schon gut ein:




















Das offizielle Besuchsfoto:




















Fortsetzung folgt!

Benjamin

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