Dienstag, 9. Juli 2019

Nach Septfontaines - Teil 2

Am Tag vor dem Beginn der Getreideernte war es die Ruhe vor dem Sturm und genügend Zeit für eine ausführliche Betriebsbesichtigung.
Der Kuhstall ist ein Dreireiher mit Vollspaltenboden und Hochboxen, die mit Häckselstroh eingestreut sind. Für Hochboxen sind die Kühe wirklich sauber und haben schöne Gelenke. 
Gefüttert wird eine partielle Mischration (PMR, "aufgewertet Grundration) - halb Gras, halb Mais - und dazu an einer Transponderstation bis zu 5 kg Kraftfutter für die hochleistenden Kühe. Die Kraftfuttermenge wird nach der monatlichen Milchkontrolle entsprechend festgelegt. Bei der Herdengröße ist es von der Arbeit und Stallaufteilung zu umständlich die Kühe in Leistungsgruppen einzuteilen.
Gemolken wird in einem 13er-Fischgrätenmelkstand von DeLaval. 13 Plätze daher weil es ein Doppel-Sechser ist, der auf der Seite ohne Ausgang noch einen siebten Platz hat.
Wie auch in der Eifel ein höherer Anteil an Rotbunten in der Herde, ungefähr ein Viertel:





















Gegenüber den Kühen ist ein Tiefstreustall für Jungvieh, im Winter die Trockensteher und momentan auch die letzten Mastbullen. Die Stufen sind recht hoch, sodass nur alle drei Monate ausgemistet werden muss. Auch die kleineren Kälber schaffen das problemlos. Auf dem Foto ist die jüngste Gruppe ab ca. 4 Monaten. Für den Winter gibt es eine Abdeckplane für ein besseres Mikroklima, die man hier nur schlecht sieht, da hochgeklappt und transparent:





















Die älteren Färsen sind im Jungviehstall, der ursprünglich in Kooperation mit dem Nachbarbetrieb geführt wurde. Dreiviertel mit Vollspalten und zwei Reihen Liegeboxen, ein Viertel als Zweiraumstall mit Spaltenboden im Fressbereich und Tiefstreu im Liegebereich; dort werden die Jungrinder an die Spalten gewöhnt. Darüber ist ein Podest, auf dem Stroh gelagert wird und wovon aus auch der Liegebereich per Hand eingestreut wird. Eine Bauweise die auch in Süddeutschland recht verbreitet ist.
Einen Güllebehälter gibt es auf dem gesamten Hof nicht. Der Lagerraum unter Kuh- und Jungviehstall reicht für die geforderte Lagerdauer aus. Wobei hier im Jungviehstall hauptsächlich Gärrest drunter ist, weil die Gülle aus dem Kuhstall zunächst in eine Biogasanlage geht:




















Eine Besonderheit bzw. sehr interessante Verfahrensweise ist die Abkalbekoppel. Während der Weidesaison sind die Trockensteher kurz vor der Abkalbung auf einer Koppel hinter der Futterhalle, wo sie auch mit der Transit-Ration gefüttert werden. Dort haben sie genügend Platz und vor allem liegt das an der Zufahrt zum Hof und ist damit besser im Blick als alle anderen Bereiche:






















Fortsetzung folgt!

Benjamin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen