Mittwoch, 6. Februar 2019

Auf Lehrgang - Teil 11

Es geht weiter bezüglich Klauen.

Letzte Woche gab es noch eine Zusatzrunde für den Herdenmanagerlehrgang des IFN/RBB (siehe Post vom 27.02.2018). Beim diesjährigen Lehrgang gab es eine Erweiterung zum Thema Klauengesundheit. Da das bei den Lehrgängen 2016/17 und 2017/18 nicht dabei gewesen war, gab es für die "Ehemaligen" einen nachträglichen Zusatztermin.

Referent war Prof. Starke von der Klink für Klauentiere der Universität Leipzig, für mich eindeutig der führende Wissenschaftler in Deutschland zum Thema Klauen. Ihn hatte ich schon auf mehreren Vorträgen gehört und auch die Demonstration seiner Mannschaft auf der Agra gesehen (siehe Post vom 29.04.2015).

Als Beispiel ging es über die Organisation der Klauenpflege in Sachsen (Genossenschaft Klauenpfleger eG Sachsen) und dass an der Universität Leipzig letztes Jahr erstmals nach fast 40 Jahren wieder neue Klauenpfleger ihre Prüfung abegelegt haben. Das wurde nach der Wende extrem schleifen gelassen und jetzt ist wie in vielen anderen Bereichen der Landwirtschaft ein großer Mangel an qualifizierten Leuten.

Dass die Uni Leipzig aktuell mit der HTW Dresden zusammen einen neuen Klauenstand speziell für Jungrinder entwickelt. Die übliche Variante Färsen ab 13 - 14 Monaten erstmals bei der Klauenpflege mitzumachen ist nämlich zu spät; man denke nur daran wie lang die Klauen werden wenn sie ihr ganzes bisheriges Leben nur auf Stroh ohne jeglichen Klauenabrieb gelaufen sind. Die Klauenstände für Kühe sind aber zu groß und zudem besteht die Gefahr von Knochenbrüchen, weil die Knochen während des Wachstums noch zu weich sind. Daher die Entwicklung des neuen Standes.

Es ging über die Ursachen von Lahmheiten und die Zusammenhänge zu anderen Krankeiten. Dann über die Organisation der Klauenpflege, Lahmheitserkennung, Zusammenarbeit mit dem Tierarzt für schwierigere Behandlungen bis hin zur Chirugie. 
Ein großer Teil nahm die Dokumentation ein. Dass bei handschriftlicher Dokumentation vor allem der längerfristige Überblick über die Krankengeschichte der einzelnen Kuh fehlt. Wo man wieder bei der elektronischen Erfassung über KLAUE ist (siehe Post vom 22.12.2018). Mit den "ständig" wechselden Namen der Erkrankungen wäre es zwar etwas unübersichtlich, aber biologisch hat sich in den letzeten Jahrzehnten da nichts verändert.

Insgesamt war es sehr interessant mit angeregten Diskussionen, vor allem sowohl grundlegende Herangehensweisen als auch sehr ins Detail.

Fortsetzung folgt!

Benjamin

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