Mittwoch, 14. Mai 2014

In der Westeifel

Auf meiner Stallbesichtigungstour durch die Eifel war ich zunächst bei der Familie Meutes. Mit einer Lebensleistung von um die 60.000 kg und vielen Dutzend verkauften Zuchtbullen im Jahr für viele der beste Milchviehbetrieb in Rheinland-Pfalz.
In den neuen Stall und das Melkzentrum sind die Kühe im vergangen Oktober eingezogen; aber beim Zustand des ganzen Hofs, bis hin zum ältesten Stall von Anfang der 1970er scheint es, als wäre es gerade gestern Abend gewesen - und das an jedem Tag. Solch einen ordentlichen und saubern Betrieb hab ich noch nie gesehen, würde man den Hof fegen käme bestimmt keine Schrotschaufel voll zusammen.
Besonders interessant fand ich das automatische Selektionssystem, wo unter anderem brünstige Kühe nach Aktivitätsmessung und Milchanalyse aussortiert werden in eine von mehreren Buchten; alles vollwertige Stallabteile mit Liegeboxen und Futtertisch:




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



Auch wenn man es nicht glaubt, dieses Karussell dürfte schon geschätzt 80.000 Melkungen hinter sich haben:
 
Benjamin

 

 

Dienstag, 13. Mai 2014

Im Ried

Mit die nächsten Kühe von meiner alten Heimat aus sind die eines Studienkollegen schon jenseits des Rheins in Hessen. Also morgens zum Melken hin und mehr zugekuckt als geholfen und über das Neuste geschwätzt. Und eine Runde mit zum Düngen der Zuckerrüben in die Rheinauen gefahren. Dafür braucht man nicht zwingend 220 PS mit Anhängestreuer und aktivem N-Sensor.
Dieses Jahr war ein erhöhter Bedarf, da durch das große Hochwasser im letzten Jahr, das dort die Äcker vor dem Deich um 2 m überflutet hatte, kaum noch verfügbare Nährstoffe vorhanden waren.

Benjamin


Auf Kuhurlaub

Jetzt war ich wieder ein paar Tage auf Kuhurlaub. Also im Urlaub bei anderen Kühen, um mir quer durch Rheinland-Pfalz zum Thema Stallbau verschiedene Sachen anzukucken, wobei das recht praktisch ist, weil dort mit der kürzeren Melkdauer bei den Familienbetrieben bei einem Drittel der Kuhzahl ähnliche Melkzentren gebaut werden wie hier im Nordosten.
Und mal eines der angeforderten Fotos aus meiner alten Heimat. Der Blick über das Rheintal, im Vordergrund Gundheim und am Horizont der Odenwald. Die Hälfte der Fläche sind Weinberge und Windräder gibt es derart viele, dass ich seit Ende der 2000er nicht mehr die genaue Zahl weiß, dürften aber mittlerweile in ganz Rheinhessen fast mehr sein als Kühe.

Benjamin
 
 

Mittwoch, 7. Mai 2014

Elefantenkäfig - Teil 2

Der Elefantenkäfig ist mittlerweile richtig in Betrieb: Alle drei Abteile wurden schon benötigt, um Kühe für die Klauenpflege "zwischenzuparken" und auch die Laderampe wurde schon benutzt und passt von den Abmessungen her sehr gut. Die Ausstattung ist jetzt komplett: Die Tore aus nicht verzinktem Stahlprofil wurden grundiert und in einem hellen Grau gestrichen und heute dann kamen für die nebenanliegende zentrale Güllesammelgrube mit der Pumpe und dem Rührwerk die neuen Abdeckgitter aus der Werkstatt. Da diese Grube gleichzeitig der Waschplatz für die Schaufeln der Lader ist durfte ich heute als erster das neue Gitter einsauen.

Benjamin



Dienstag, 6. Mai 2014

Rebecca

Dagegen war die Benennung von Alis langsam: Bei Rebecca dauerte es genau 4 Stunden! Just in time - ein weiteres Lieblingskalb bestellt und ich hatte zufälligerweise gerade eins parat.
Morgens ging es rund: Drei Abkalbungen auf einmal. Parallel dazu schrieb um kurz vor halb sieben Fabienne noch vor der Schule unter den letzten Post (vom 05.05), dass ich doch das nächste Kuhkalb Rebecca nennen könnte.
Das las ich allerdings erst in meiner Frühstückspause, als die Kälber schon benannt waren. Gerade passend kalbten aber noch mal eine Kuh und eine Färse; also insgesamt fünf Kalbungen heute, von 27 Vorraussichtlichen im Mai. Habe ich mir von den beiden ein passendes ausgesucht, was leicht war, denn das andere ist ein Bullenkalb - Antario. Übrigens dieses nächste Kalb mit A im Namen, weswegen für Alis im Januar damals auch schon von der Benennungsregel abgewichen wurde. Um halb elf, wo ich gerade am Silo war wo mein Handy etwas Empfang hat, konnte ich dann simsen: "Rebecca ist da!"

Und hier nun das versprochene Foto; das allereste von ihr, da war sie vielleicht eine Stunde alt. Hinter ihr ihre Mutter 1097.

Benjamin


Montag, 5. Mai 2014

Guntram

Heute gab es für mich zwischen Kleinkram auf dem Hof und Büroarbeit eine Premiere: Komplexere Geburtshilfe. Jule, eine der Färsen, war am Kalben und es kam nur ein Vorderbein raus, musste Geburtshilfe geleistet werden. Normalerweise bin ich dabei der Assistent. Früher als Praktikant musste ich den Schwanz halten und heute als Anlagenleiter habe ich routinierte Kollegen - und halte wieder den Schwanz. Bloß war der Springer mit seinen 30 Jahren Erfahrung in der Geburtshilfe nicht erreichbar, weil er heute mit seinen Kumpels eine Gutsherrentour über ihre Ländereien machte. Also war ich dran das Kalb rauszuholen. Das linke Vorderbein und der Kopf lagen normal, aber das rechte Vorderbein war ganz zurückgezogen hinter den Beckenknochen. Galt es das mal theoretisch Gelernte zur Korrektur von Fehllagerungen in die Praxis umzusetzen: Mit den anatomischen Zeichnungen vor Augen und die Hände irgendwo mitten drin, natürlich dreidimensional.
Hat zwar etwas gedauert bis alles richtig lag, aber klappte doch recht gut und Kuh und Kalb waren wohlauf - ein Bullenkalb; nach seinem Vater Guarini (also Halbbruder von Gisela) Guntram genannt.

Guntram im Alter von zwei Tagen:

























Benjamin

Freitag, 2. Mai 2014

Wiederkäuer

Viel Neues gibt es aktuell nicht zu berichten; diese Woche wird der Grünroggen für die Biogasanlage gehäckselt. Das Wetter ist deutlich kühler als zu Beginn der Woche: Nun ist es Mai und der Sommer schon vorbei.

Dann schreibe ich heute für Fabienne etwas Vorbereitendes für ihren Grundkurs Kuh:
Warum kauen Kühe wieder? Kühe fressen hauptsächlich faserige Pflanzen (Gras, Stroh, Maisstängel), die schwer verdaubar sind. Dabei lässt die Kuh von den vielen Bakterien, die in ihrem Pansen (Erster Magen) leben, vorverdauen. Was diese nicht kleinbekommen wird noch einmal durchgekaut. Und das Kauen hat einen wichtigen Nebeneffekt, der eigentlich der Haupteffekt ist: Im dabei gebildeten Speichel (mehrere Eimer voll am Tag) ist Natriumbicarbonat enthalten. Dies ist ein Salz, das dazu dient den Säuregehalt im Pansen im für die Bakterien richtigen Bereich zu halten. Denn wird es zu sauer sterben die Bakterien ab und die Kuh bekommt arge Verdauungsprobleme.

13 bis 14 Stunden am Tag sollen die Kühe liegen und die meiste Zeit davon wiederkauen:

Benjamin




Montag, 28. April 2014

Bild von Alis

Heute gibt es mal ein schönes Bild von Alis, besser als die, die ich hinbekomme:

Benjamin

Sonntag, 27. April 2014

Über 10.000 l mit 20 BP!

Wer ein wirklicher Profi ist zeigt sich erst fernab der Gunststandorte und die Agp Lübesse beweist das eindrucksvoll: Die Gegend würde ich mal als "übelste Sandbüchse" einstufen. Neben dem Grünland überwiegend auf Niedermoorflächen sind das meiste Ackerland grundwasserferne Sandböden mit im Schnitt nur 20 Bodenpunkten. Entsprechend sind die Hauptkulturen Roggen und Mais, wobei es je nach Witterung Roggen- und Maisjahre gibt. 2013 war ein Roggenjahr und der Mais brachte 16 t pro ha - Frischmasse wohlgemerkt!!!
Aber diese schwierige Futtersituation ist kein Hindernis für sehr gute Leistungen - im letzten Milchjahr wurden durchschnittlich 9.400 kg ECM abgeliefert mit weiter steigender Tendenz.
Die Milchkühe stehen samt Jungvieh und den Broilern unter einem Dach der großen ehemaligen Jungrinderaufzuchtanlage aus den 1970ern. Trotz der niedrigen Bauhülle ist mit offenen Firsten, Giebelseiten und Ventilatoren das Stallklima ausgesprochen gut.
Letztes Jahr wurde ein neues Melkzentrum mit einem Lemmer-Fullwood Rotary Abreast 60er-Außenmelker, das über Rückhaltebügel für eine zweite Runde verfügt angebaut.
Als Inspiration habe ich mir die Gestaltung des K0-Stalls für die Kälber bis 2 Wochen mitgenommen: Hell, luftig, gut zu reinigen und genügend Platz für das Milchtaxi.

150 m Futtertisch:

Benjamin








Samstag, 26. April 2014

Bei der Agp Lübesse

Diese Woche war ich als Begleitung meines Chefs mit beim Management-Seminar der RinderAllianz, was deren erste Veranstaltung nach der Fusion von RMV und RSA war. Neben den Vorträgen und Diskussionen gab es auch eine Betriebsbesichtigung der entsprechenden Liga: Bei der Agp (Agrarproduktgesellschaft) Lübesse, zwischen Schwerin und Ludwigslust am Rande der Lewitz gelegen. Ein wirklich breit aufgestellter 2.300 ha-Betrieb: Neben Pflanzenbau und Milchvieh umfangreiche Gefügelhaltung mit Junghennenaufzucht, Legehennen und Broilern, einer Biogasanlage, überregional bedeutendem Kartoffel- und Zwiebelhandel sowie außerlandwirtschaftliche Aktivitäten mit einer Tankstelle, Auto- und Fahrradwerkstätten.
Die Besichtigung fand themenbezogen auf der Milchviehanlage in Mirow statt.

Weitere Informationen unter: http://www.agp-luebesse.de

Fortsetzung folgt!

Benjamin

Freitag, 25. April 2014

Billionen Blüten

Wo in Südrheinhessen durch die Lössböden und die Nähe zur Südzucker in Offstein die Vorzüglichkeit der Zuckerrübe den Raps in ein Nischendasein drängt blühen aktuell in der Prignitz tausende Hektar, dass man sich gar nicht daran satt sehen kann.
Nun kommt das Bild vom Raps in der Vollblüte, bei wolkenlosem Himmel in der Abendsonne. Der Blick geht über einen Teil der insgesamt 140 ha hinweg, da an dieser Stelle mehrere nebeneinanderliegende Flächen mit Raps bestellt sind. Am Horizont kann man in über einem Kilometer Entfernung die Getreidesilos in Pinnow erkennen.

Benjamin

Donnerstag, 24. April 2014

Umsiedlung

Mikla, die Katze die sich als "Chefin" der Abkalbebucht sieht, hat seit letzter Woche Nachwuchs. Drei Stück und von der Fellzeichnung her zu urteilen dürfte Duk der Vater sein. Dass sie jetzt zur anstehenden Abkalbesaison der Färsen den Weg zur Nahrungsquelle nicht zu weit hat legte sie das Nest direkt in der Abkalbebucht an, auf dem Sockel an der Wand. Dort fühlte sie sich beim Ausmisten nicht mehr sicher und schaffte ihre Jungen auf die andere Seite, direkt hinter den Barren unter das Abtrenntor. Dieser Ort war mir dann zu unsicher und ich siedelte die Kätzchen in den Kälberstall um, was Mikla aber nicht annahm und mit ihnen wieder woanders hinzog, an einen mir bislang unbekannten Ort.




Und als welpenführende Katze entwickelt sie sich zu einer gefürchteten Jägerin, hier im unerbittlichen Kampf mit 1304:
 
Benjamin



Mittwoch, 23. April 2014

Nicht ganz richtiger Bulle

Mal wieder was von den richtigen Bullen, wo zumindest einer davon nicht ganz richtig im Kopf ist. Der hing heute früh mit dem Kopf zwischen den Rohren der Buchtenabtrennung fest: Ohren angelegt und vowärts durch und rückwärts mit aufgestellten Ohren nicht mehr raus. Gut zureden mit Plastikrohr und Forkenstiel half nicht und da hatte mein Kollege, der für die tierischen Härtefälle zuständig ist, lauter Lösungsansätze:
1. "Einen Strick hinten rum und mit dem Trecker rausgezogen, da läuft der brav mit" - "Wir können einen Zuchtbullen nicht kastrieren."
2. "300 € und der hängt heute Mittag in meinem Kühlhaus." - "Geht auch nicht."
3. Mit einem hydraulischen Wagenheber das Gatter aufweiten; was wir dann gemacht haben und auch funktionierte.

Benjamin

Dienstag, 22. April 2014

Weideauftrieb

Heute war es für die Trockensteher endlich soweit: Nachdem der See fast ganz ausgetrocknet und das Gras ordentlich gewachsen ist durften sie wieder auf ihre Weide.

Benjamin


Montag, 21. April 2014

Kuhbürstenersatz

Einige von Euch werden Odin kennen, den ehemaligen Glanvieh-Deckbullen der LVAV Hofgut Neumühle. Während der Winterzeit im Stall war er 1100 kg pure Gemütlichkeit. Bloß kein Stress und die Annehmlichkeiten wie das Wälzen im frischen Stroh und Streicheleinheiten mit Besen und Laubrechen genießen.
Zwei der Charolaisbullen, die aktuell in Boberow aufgestallt sind ähneln Odin nicht nur von der Farbe und Statur her (wenn auch paar hundert kg leichter), sondern sie lassen sich auch mit dem Besen bürsten.

Benjamin

Sonntag, 20. April 2014

Besuch aus Gundheim

Da die Lehrer in den Osterferien Zeit haben besuchte mich an diesem Wochenende meine Schwester zusammen mit meinem Vater. Das Wetter war gerade passend, am Samstagmorgen zwar noch etwas frisch und dunstig, nachmittags dafür umso schöner mit viel Sonne und dazu aktuell noch die Löwenzahn- und Rapsblüte, also alles in Gelb-Grün. Es gab eine kleine Betriebsbesichtigung von nur knapp sechs Stunden.
Bloß von meinen Liebligsviechern hätte ich Truxa im Vorfeld bescheid sagen sollen, denn sie wollte nicht zu mir gelaufen kommen, am Wochenende hat sie das einfach nicht in ihrem Tagesplan.
Das Fazit des Besuchs: Schöne Gegend mit großen Entfernungen und bei den Futtermengen scheißen die Kühe doch erstaunlich viel, das hört man nicht nur  ständig im Stall, es wurde auch von einem Teil der Gülleflotte des Lohnunternehmers verdeutlicht, die über das Wochenende mit den großen Selbstfahrern am Technikstützpunkt abgestellt war.

Benjamin

Im Pinnower Kuhstall:

















Und in Boberow zur Tränkezeit bei der hungrigen Julka, die ungedulidg auf ihren Eimer wartete:


Donnerstag, 17. April 2014

Drumherum: Killersheep

Aufgenommen im Grabower Umland; zuerst dachte ich: Was für ein passionierter Zaunbauer! Eisenbahnschwellen als Pfosten, neun Reihen Stacheldraht und oben abschließend noch ein 1-Zoll-Rohr. Was der Zaun wohl aushalten soll? Da fiel mir das Icelandic Killersheep ein, was sich andererseits wahrscheinlich nicht durch Zäune egal welcher Art aufhalten ließe, wofür auch spricht, dass auf der Koppel keine (mehr) zu sehen waren.




















Wer dem Killersheep noch nicht begegnet ist, so sieht es aus:


























Benjamin


Mittwoch, 16. April 2014

Lissi

Das war heute mal wieder ein schöner Feierabend: Mit Lissi, dem jüngsten Kalb und draußen vor dem Iglu herrliches Wetter. Passend kurz vor dem Ende der abendlichen Melkzeit wurde sie geboren und mit anderthalb Stunden soff sie schon fleißig, auch wenn es etwas mehr hätte sein können. Und wie ich die Flasche in der Kälberkammer wieder aufgefüllt habe hatte sie zwischenzeitlich schon das Darmpech rausgeschissen. Insgesamt für mich ein zufriedenstellender Start.
Auch sie ist nach ihrer Mutter benannt (Litane von Litani).

Benjamin

Dienstag, 15. April 2014

Exterieureinstufung

Heute wurden sechs Jungkühe im Exterieur für die Zuchtwertschätzung eingestuft. Dies lief aber über den RMV, weil die Kühe aus dessen Herdbuch stammen bevor sie nach Boberow und damit in das von Brandenburg übergingen. Erster Eindruck: "Da steht ja schon Excellent drauf" - was die höchste Stufe im Schönheitsideal ist, einer Rangierung unabhängig von der Zuchtwertschätzung. Das "EX", das ich hinten auf die Küge gemalt hatte stand aber für Exterieureinstufung und diente zur Unterscheidung gegenüber den zu besamenden Kühen mit "B". Alle sechs haben sich recht passabel geschlagen und keine ihrem Vater etwas Schlechtes angelastet. Bloß sah man auch wieder was das Aussehen bringt: Nicht viel, denn sie gehören allesamt zu den (deutlich) weniger fleißigen Erstlaktierenden.

Benjamin

Montag, 14. April 2014

Janita

Das jüngste Kuhkalb ist Janita, geboren am Samstag. An sie habe ich mehr als hohe Erwartungen, sie ist für mich eine designierte 100.000er. Ihre Mutter Janina ist eine meiner Lieblingskühe und die leistungsstärkste in Boberow - mit einem RZM von 133, in genau 6 Jahren in 5 Laktationen knapp 70.000 kg mit 5.000 kg Inhaltsstoffen; damit hat sie die höchste Lebensleistung der Herde. Und das Alter sieht man ihr nicht an. Für diese herausragende Stellung bekam sie als einzige der altangestammten Kühe von mir einen Namen vergeben, was ich ansonsten nur bei neugeborerenen Kälbern und neuen Kühen nach der ersten Kalbung mache.
Und auch Janita kann auf einen vielversprechenden Stammbaum zurückblicken: Guarini als Vater - ihre Fellzeichnung lässt da keinen Zweifel - der die Zellzahlschwäche ihrer Mutter hoffentlich mehr als ausgleicht. Dann auch bei ihr Jocko Besn als Urgroßvater und Cook als Ururgroßvater, der Bulle mit den meisten 100.000-l-Töchtern in Brandenburg.

Benjamin

Samstag, 12. April 2014

Drumherum: Robustrassen

Mal ein Kuhfoto aus Mecklenburg-Vorpommern: Highland Cattle und Galloways auf den Eldewiesen.

Benjamin




Freitag, 11. April 2014

Elefantenkäfig

Seit Montag vorläufig und seit Mittwoch nun vollständig ist der Elefantenkäfig in Gebrauch. Es ist der Verbindungsgang vom Vorwartehof des Melkstandes zum Stall mit den Abkalbe- und Krankenboxen. Zuvor was es einfacher Sandweg, der sich bei jedem Regenschauer in tiefen Matsch verwandelte. Auffüllen mit frischem Material brachte auch keinen Erfolg.
Nun wurde der Weg betoniert und um die zentrale Güllesammelgrube ein neues Gatter gebaut. Zudem wurde im hinteren Bereich (links) eine Bucht abgezäunt, in denen zur Klauenpflege anstehende Kühe warten können. Theoretisch kann mit den beiden Toren (das zweite ist nicht im Bild) eine weitere Bucht abgegrenzt werden. Der Weg ist gleichzeitig als Laderampe ausgelegt, da das Verladen bisher immer von engen Stallgängen aus erfolgte.
Der Name Elefantenkäfig rührt von der besonders stabilen Ausführung her: 3"-Pfosten, 2,5"-Rohre und 60mm-Profile für die Tore. Wie immer wenn gebaut wird, dann halt richtig!

Benjamin



















und zum Vergleich vorher (bei trockenem Wetter!):



 

Donnerstag, 10. April 2014

Generalversammlung Rinderzuchtverband

Heute war ich nur morgens und abends für Organisatorisches in Boberow, dazwischen in Groß Kreutz zur jährlichen Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG (RZB), der der RBB übergeordneten Zuchtorganisation. Ich war in meiner Funktion als Bereichsleiter Milchproduktion als Vertretung für die Geschäftsführung der Agrar Boberow dort.
Nach dem Grußwort des Ministers - schon im Landtagswahlkampf ("Der Landwirtschaftsminister ist für die Landwirtschaft da!") gab es die Berichte von Vorstand und Aufsichtsrat. RZB und RBB geht es wirtschaftlich gut. Abstimmungen gab es auch über Satzungsänderungen, da der Wortlaut aufgrund von Gesetzesänderungen angepasst werden musste sowie eine Ausweitung des Tätigkeitsgebietes auf Polen, weil Kunden der polnischen Tochterfirma zum Spermavertrieb ins Herdbuch wollen.
Abschließend gab es noch zwei Fachvorträge, einmal vom Geschäftsführer des VIT über den Stand der genomischen Selektion; die ist ein voller Erfolg: Der Zuchtfortschritt hat sich verdoppelt, aber in den nächsten Jahren stehen einige systembedingte Veränderung an. Und danach ein Vortrag über effiziente Arbeitsorganisation mit klar geregelten Zuständigkeiten und schriftlichen Arbeitsanweisungen: "Ja, das haben sie alle genau so gelernt - vor der Wende."
Und ich traf einen ehemaligen Studienkollegen von der Agrargenossenschaft Ranzig, die neben drei anderen Betrieben für ihre Verdienste in der Zucht mit dem Ehrenpreis des Verbandes ausgezeichnet wurde.


Benjamin

Mittwoch, 9. April 2014

Beginn der Rapsblüte

An diesem Rapsacker von 50 ha fahre ich zweimal täglich vorbei. In den letzten Tagen kann man beim Wachsen wirklich zuschauen. Am letzten Mittwoch sah ich die ersten Blüten und von Tag zu Tag verfärbt sich der Acker mehr von grün zu gelb.
Neben der Rapsblüte beginnt nun auch die Maisaussaat, heute sah ich den ersten Traktor des Nachbarbetriebs mit einer Maissämaschine.
Und auch der Bau der künftigen Anschlussstelle Groß Warnow der A14 hat in diesen Tagen begonnen.

Benjamin

Dienstag, 8. April 2014

Banda & Bandy

Mehr als eine ganze Trächtigkeit bin ich nun schon hier oben in der Prignitz. Heute gibts Fotos von Banda (Mädchen) und Bandy (Junge), unseren jüngsten Zwillingskälbern und zudem die ersten, die aus einer Besamung stammen, die unter meiner Leitung in Boberow stattfand.
Die beiden sind Kalb Nr. 6 und 7 für ihre Mutter 1321. Der Vater ist Banesto, daher auch die Namen, die mit Ban... anfangen. Dass die so ähnlich sind zeugt von meinem besonders kreativen Benennungsschema: Anhand der Namenslisten des Vit für Bullen und Kühe sowie einer Liste, welche Namen schon vergeben wurden. Am Namen des Vaters orientiert und was noch frei ist.
Die Besamung fand während meiner ersten Arbeitswoche am 4. Juli statt durch den Vertretungsbesamer und war ein Erstbesamungserfolg. Sein Kollege stellte dann am 11. September die Trächtigkeit fest. Und am Samstag vor einer Woche wurden sie geboren, 13 Tage vor dem errechneten Termin.

Benjamin

Banda:



















Bandy:

Montag, 7. April 2014

Etappensieg - Teil 4

Meinen Kollegen hatte ich versprochen, dass wenn die Kühe in der Milchleistungsprüfung besser abschneiden als die der anderen Herden wieder gefeiert wird.
Heute in der Mittagspause bei Kaffee und Kuchen verlass ich dann auch die Zahlen aus dem Prüfbericht (hier MiLP statt MLP genannt), den ich morgens auf der Zentralverwaltung abgeholt hatte:
Die Tageleistung am Prüftag vor zwei Wochen lag bei 28,5 kg mit 4,17 % Fett und 3,55 % Eiweiß, der Landesschnitt bei 29,2 kg mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Energiekorrigiert sind es aber 29,3 zu 29,2 kg, also ganz leicht überdurchschnittlich.
Die Jahresleistung der letzten 12 Monate betrug 9.145 kg mit 3,86 % Fett und 3,50 % Eiweiß, macht 673 kg Fett+Eiweiß (FEK), der Landesschnitt lag bei 9.152 kg mit 4,02 % Fett und 3,37 % Eiweiß, was 676 FEK sind. Also da leicht unterdurchschnittlich.
Dazu die ganzen anderen Parameter zur Leistungsverteilung nach den Laktationszahlen, Fruchtbarkeit und Lebensleistung sind auch fast alle leicht überdurchschnittlich und manche näheren sich dem Schnitt der besten 25 % an.
Die Zahlen sind zwar noch nicht zufriedenstellend, jedoch deren positive Tendenz.

Benjamin

Sonntag, 6. April 2014

Zweimal Elde

Mal ein Foto vom Sonntagsspaziergang zwischen Kuchenbacken und Überarbeitung des Anpaarungsplans.
Von der Fresenbrügger Kanalbrücke aus nach Süden blickend. Die Müritz-Elde-Wasserstraße ist hier als Kanal ausgeführt und ca. 20 m breit. Wie so oft besonders viel Verkehr.
Am linken Bildrand kann man die Alte Elde (dort so 15 m breit) erkennen.

Benjamin



Samstag, 5. April 2014

Etappensieg - Teil 3

Es war doch kein einmaliger Sonderfall, dass die Boberower Herde in der Februar-MLP das beste Ergebnis des "Kombinats" ablieferte (Post vom 03.03.). In der März-MLP schaffte sie eine Wiederholung, wenn auch mit einem weniger deutlichen Vorsprung. Diesmal waren es 28,5 kg pro Kuh mit 4,16 % Fett und 3,55 % Eiweiß und der gleitende Schnitt der vergangenen 12 Monate ist somit auf eine Jahresleistung von 9.159 kg gestiegen. Die weiteren Zahlen bekommen ich, wenn ich am Montag dann die Kopie des offiziellen Berichts auf der Verwaltung abhole.
Mit der Auswertung durch die Teile des Herde-Programms, die ich nicht auf dem Computer habe, sind die Kühe auch stoffwechselmäßig in einem so guten Zustand wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Langsam muss ich mir doch Gedanken machen, wie ich das mit den Urkunden für die Erfolge handhabe, weil der Platz am Schwarzen Brett wir langsam knapp.

Benjamin

Freitag, 4. April 2014

Aktuelle Kälberfotos

Wie versprochen gibt es für Fabienne aktuelle Fotos von ihren Lieblingskälbern.

Nina ist jetzt 133 Tage alt und ist laut dem Wiege-Messband 180 kg schwer, was mir doch sehr viel erscheint. Aber sie hat auch nicht besonders still gehalten, war quasi mitten in der Bewegung gemessen.



















Alis ist nun 79 Tage alt und wiegt 110 kg, was plausibler ist und sie hielt auch schön still beim messen. Sie verhielt sich zudem äußerst fotogen, blieb passend stehen, dass sie auch ganz aufs Bild kam.

Benjamin



Donnerstag, 3. April 2014

Impf-Marathon

Ganz zu Beginn meiner Zeit in Boberow hatte ich halber eine Impfaktion mitgemacht (Post vom 03.07), heute war dann wieder die Impfung der gesamten Herde gegen BVD (Bovine Virusdiarrhoe) dran. Im Vorfeld hatte ich es mit der Arbeitseinteilung und einem Ablaufplan für die einzelnen Gruppen scheinbar genau geplant, bloß der Feinschliff war stümperhaft: Direkt nach dem Frühstück waren die Kühe alle satt und wollten sich nicht recht im Fressgitter einfangen. Da war ich als rückwärtiger Treiber, der die Kühe aus den Gruppen holt, bis ganz vorne beim "Platzeinweisen" dabei. Zudem noch technische Probleme mit "dem alde Gelärsch": Bei dem einen, selten benutzten Fressgitter hielt die einzigste Verriegelung gegen 40 Kühe nicht an und verzog sich, sodass die meisten die Köpfe rausziehen konnten und das mittendrin provisorisch gerichtet werden musste.
Zum Schluss waren aber alle trotzdem geimpft und es gab keine Verluste.
Das Wetter ist aktuell nur für das Wohlbefinden richtig schön, allgemein nach mehreren Wochen ohne Regen aber nicht. Heute Morgen waren es frische 3 Grad, nachmittags dann bei viel Sonne fast sommerliche 20 Grad. Das kontinentale Wetter, dass ich so aus Rheinhessen (und Holstein) nicht kenne.

Benjamin

Mittwoch, 2. April 2014

Exotische Siloschädlinge

Tauben, Spatzen, Krähen.. Vieles Viehzeug bedient sich an den Silos. Aktuell haben wir da aber schon was Besonderes: Und zwar die Nilgänse, die am endlich schrumpfenden See auf der Trockensteherweide leben. Das Foto hab ich aufgenommen als ich auf dem Weg zur Strohhalle am Silo vorbei kam und die nicht gleich aufgeflogen sind zurück zum See: Da sitzen die auf der Mauer und schnattern vor sich hin.

Fliegende Nützlinge aus Afrika gibt es auch, in den letzten Tagen sind die Störche zurück gekommen und haben die Nester besetzt, so auch in Boberow und Mellen, wo ich sie gesehen habe.

Benjamin

Dienstag, 1. April 2014

Start ins letzte Quotenjahr

Zum 1. April ging es jetz ins 31. und endlich letzte Jahr der Milchquote. Das vorletzte wurde für uns mit einem "unfreiwilligen Lieferverzicht" beendet. Als Gründe gehe ich von dem allgemein recht stark ausgefallene Sommereinbruch letztes Jahr und durch die Futterumstellungen aus. Also insgesamt von uns keine Extrafinanzierung für die EU mit der Superabgabe.
Die Kühe hatten zwar am vergangenen Montag die Referezmenge überschritten, diese bezieht sich aber auf eigentlich unerreichbare 4.36 % Fett, sodass mit der Fettkorrektur der durchschnittlichen 3,94 % eine Quotenausnutzung von 94,4 % raus kam.

Benjamin

Montag, 31. März 2014

2.000.000 km

Aus eigener Kraft ist dieser Motor zwar keinen Meter gefahren, aber lief bis vorletzte Woche vergleichbare 30.000 h im größeren der beiden BHKWs der Biogasanlage. Es ist ein 80 kW-Perkins der durch einen neuen ersetzt wurde.

Wie erfolgreich die Milchleistungsprüfung im März war konnte ich heute noch nicht erfahren, denn beim VIT in Verden gab es ein Computerproblem und unsere Daten konnten bisher nicht verrechnet werden. Die anstehende Feier wurde daher aufgeschoben.

Benjamin




Freitag, 28. März 2014

Richtige Bullen - Teil 2

Der Bullenstall wird mit 5 Bullen wieder seinem Namen gerecht. Eigentlich ist der Name ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen darin die Mastbullen standen. Heutzutage sind darin die kombinierte Transitfütterungs- und Abkalbegruppe (die "Transen"), eine Box für kranke Kühe und mehrere weitere als Reserve. In einer davon steht seit Dienstag der Holstein-Bulle, nachdem seine Gruppe der tragenden Färsen in den Trockenstehern aufging. Und in einer weiteren die beiden Blonde d'Aquitaine-Bullen, zu denen heute noch zwei Charolais-Bullen dazu gekommen sind, die auf der Fleischrindbullenauktion des RMV gekauft wurden. Aber die sind nicht bekloppt und vor allem enthornt. Zunächst ging es rund, aber die Rangordnung war schnell gefunden.
Charolais-Bullen zu den Fleckviehkühen gibt dann für Brandenburg angemessen quasi Uckermärker als Kälber.

Benjamin

Donnerstag, 27. März 2014

Aus der Statistik

Seit nunmehr einem dreiviertel Jahr schreibe ich hier im Kuhblog über die Kühe, Kälber, Färsen und Bullen in der Prignitz sowie das Drumherum. In mittlerweile über 150 Posts und vielen eifrigen (Stamm)lesern.
Nun gibt es mal ein paar interessante Sachen aus der Statistik; weil Blogger zur Datensammlerei von Google gehört, kann ich hier auch die Suchbegriffe lesen, wo die Suchmaschine auf den Blog verwiesen hat.
Die häufigsten sind Kuhblog in denen verschiedensten Schreibweisen. Aber auch Interessante Suchbegriffe, wo ich fast immer den jeweilgen Post herausgefunden habe, der aber wahrscheinlich meistens nicht im Sinne des Suchenden war.
Mehrfach "Getreideernte in Eldena" . Hatte ich nie etwas darüber geschrieben, auch das Trockenwerk Eldena, wo die Luzerne getrocknet wird, hatte ich auch nicht erwähnt. Das dürfte aus dem Beginn der Getreideernte (Post vom 11.07) sowie der Erwähnung der Müritz-Elde-Wasserstraße (Post vom 28.07) oder der Alten Elde (Post vom 30.06) zusammengesetzt sein.
"Bullenkatalog neuseeländische Bullen" - definitiv ein falscher Treffer, im Post vom 16.09 schrieb ich, dass ich der Praktikantin den Bullenkatalog erklärt habe; mit denen aus Mecklenburg-Vorpommern.
"Moderner Weidemelkstand" - auch ein falscher Treffer, und zwar die alte Bauhülle des ehemaligen Weidemelkstands im altmärkischen Badel; Foto im Post vom 24.10.
"Warum sind Kühe Nestflüchter" - eher die Kälber, weil sie mit der Herde mitziehen müssen. Bezogen auf das Ausbüxen der neugeborenen Ilba (Post vom 27.12), auf den gleichen Post bezieht sich auch die Suche "saatengrüner Valtra".
Am beliebtesten sind verschiedene Arten von "Bild Milch-Lkw" (Post vom 10.07); da will ich jetzt mal Werbung für die Firma Milchtransporte Schwemm machen, die jeden Tag - 365 Tage im Jahr, unsere Milch für Arla-Hansano zur Molkerei nach Karstädt fährt.

Benjamin

Dienstag, 25. März 2014

Färsen wiegen

Heute war ich mit auf einer der Jungrinderanlagen Färsen wiegen, weil ich in absehbarer Zeit aushilfsweise auch Wiegungen leiten soll. An dem Standort wird der größte Teil der Färsen besamt, kommen zuvor aus der ersten Stufe der Jungviehaufzucht (u.a. in Boberow) und gehen danach tragend auf die Weiden bzw. die Winterstallungen.
Es wurde die nächste Gruppe der zu besamenden Färsen aussortiert und in dem Besamungsstall mit den Fangfressgittern umgestallt. Dabei werden sie auch gewogen, zur Kontrolle und für die Erfassung im Testherdenprogramm. Zwischen 420 und gigantischen 570 kg war alles dabei, tendeziell mit dem wegen Platzmangel bedingten späten Erstbesamungsalter halt zu schwer. Und heute waren sie doch recht kooperativ, sodass es flott ablief.

Benjamin

Samstag, 22. März 2014

Besuch aus Worms

Am Donnerstag bekam ich Besuch von meinem Onkel und meiner Tante, die auf dem Rückweg vom Urlaub auf Rügen einen Abstecher in die Prignitz machten. Das Wetter zeigte sich entsprechend zum Frühlingsbeginn von seiner besten Seite: Strahlender Sonnenschein und nachmittags 20 Grad.
Auch bei einer kleinen Runde über die Höfe kann man über vier Stunden brauchen; nach der ausführlichen Führung über die Milchviehanlage in Boberow ging es zur Milchviehanlage in Pinnow für einen Blick auf das Melkkarussell und in den modernen Stall und abschließend auf den Technikstützpunkt mit den "ganzen tollen Spielsachen": Kirovetz, MB-Trac, Xerion usw.

Passend zum Frühlingsanfang haben die Kühe in Pinnow mit der Weidesaison begonnen:

Benjamin


Mittwoch, 19. März 2014

Straßensperre

Aktuell wird der Treibeweg zum Abkalbestall groß ausgebaut, dabei wurde auch am Teil des Hofes zwischen dem Hauptstall und der Biogasanlage ausgebessert. Dort waren über die Jahre einige Löcher entstanden, in denen sich Dreck und Wasser sammelte. Da die Baubrigade keine halben Sachen macht wurde großflächig die Platte abgebrochen und neu betoniert. Dass nicht der nächstbeste Traktor reinfährt wurde eine Sperre außendrum gebaut; Absperrmaterial gibt es ja auf dem Hof genug.
Im Hintergrund steht noch eingeschweißt der neue Motor (Perkins) für eines der BHKWs, der heute eingebaut wurde.

Benjamin



Dienstag, 18. März 2014

Luftschutz

Heute wurde das Kuhauto endlich seinem Namen gerecht, denn ich hab damit ein Rindvieh transportiert. Zwar nicht eine ausgewachsene Holstein sondern das einen Tag alte Kalb einer Mutterkuh, die zur Gosedahler Mutterkuhherde gehört. Das Kalb lag abseits der Herde mitten auf der Weide an expornierter Lage und wurde von Raben angegriffen. Mitarbeiter des Forst Brandenburg hatten dies der Verwaltung gemeldet und hielten Wache bis ich als "Ingenieur vor Ort" da war. Bis auf ein paar ausgerissene Haarbüschel war zum Glück nichts passiert und ich nahm das Kalb mit zur Milchviehanlage. Nachmittags kam es dann wieder zurück zu seiner Mutter.

Benjamin

Donnerstag, 13. März 2014

Truxa, die Aufdringliche

Heute hat sich Truxa regelrecht in den Kuhblog gedrängelt. Die Kühe sind allgemein sehr schreckhaft, bei jedem im Stall meinem sie, dass sie zum Melken gehen sollen. Truxa ist da eine der wenigen Ausnahmen, sie ist wirklich aufdringlich, steht felsenfest im Weg rum und leckt einen sogar ab.
Mit vollem Namen heißt sie "70646 AGB Truxa", benannt nach ihrem Vater Truman, einem Bullen der WEU und trotz seines Alters immer noch ein richtig starker Allrounder ohne große Schwächen. Und auf der Mutterseite hat sie als Urgroßväter Jocko Besn, dem Urahn aller leistungsstarken Kühe in Boberow und Eminenz, einer der großen Brandenburger. Geboren wurde sie am 08.09.2011 und kalbte in Garlin am 17.10.2013, mit 25 Monaten für die Herde vergleichweise früh. Am 07.01.2014 zog sie dann nach Boberow um (siehe Post vom 07.01.). Leistungsmäßig liegt sie von der absoluten Menge für Erstkalbende unter dem Durchschnitt, aber mit 4,6 % Fett und 3,8 % Eiweiß in den Inhaltsstoff-Kilo deutlich darüber.
Nachdem ich das Foto gemacht hatte, wo sie mich über die Tränke hinweg ablecken wollte lief ich auf dem Futtertisch weiter zum anderen Ende des Abteils, wo sie dann schon wartete; sie war über den hinteren Laufgang die 35 m parallel mitgelaufen.

Benjamin

Mittwoch, 12. März 2014

Richtige Bullen

Seit gestern sind in einer normalerweise leerstehenden Buchte im Abkalbestall zwei Deckbullen eingestallt. Von der Farbe her denkt man sofort an Glanrinder, aber die stärkere Bemuskelung ist charakteristisch für Blonde d'Aquitaine. Die beiden wurden als nächste Generation an Bullen gekauft und sind für die Mutterkuhherden bestimmt. Bis zum Beginn der Decksaison im Mai sollen sie hier in Boberow bleiben.

Benjamin

Dienstag, 11. März 2014

Mittelfeld

Der Erfolg mit der letzten Milchleistungsprüfung geht weiter, heute hatte ich dann die Auswertung in der Hand und habe beschlossen die Einordnung des Betriebs von "unteres Mittelfeld" in "Mittelfeld" zu ändern. In letzter Zeit, wo ich vermehrt Daten über die Herde erfasst und ausgewertet habe, kam mir schon öfter der Gedanke, dass die Werte gar nicht so schlecht sind.
Insgesamt ist es ziemlich genau ein typischer Durchschnittsbetrieb für die MLP-Betriebe in Brandenburg. Die Leistung und der Fettgehalt ist etwas unterdurchschnittlich, was durch die Zweitlaktierenden bedingt ist, die nach unten abweichen, während die anderen leicht überdurchschnittlich sind. Auch die anderen Bereiche wie Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer sind leicht überdurchschnittlich. Und bei der Genetik dann unter den besten 25%.

Benjamin

Montag, 10. März 2014

In der Pfalz

Wie bei jedem Urlaub in der alten Heimat ging es Sonntagsmorgens in die Nordpfalz auf Besuch zu meiner Braunie und ihrer Herde.
Vor einigen Tagen hat sie die 30.000 kg Lebensleistung überschritten und ist nun schon wieder tragend - zum sechsten Mal - und wird dann über die sechs Kalbungen auf durchschnittlich 345 Tage Zwischenkalbezeit kommen.
Bei den anderen ihrer Familie läuft es auch gut, bloß die weibliche Kälber lassen immer noch auf sich warten, das jüngste ist mittlerweile schon eine tragende Färse von 17 Monaten.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und das kenne ich halt von daheim leider immer noch nicht: Die Neugierigen, die einem zu viert oder zu fünft belagern, wenn man in einer Liegebox sitzt:
 
Benjamin


 

In Rheinhessen

Aktuell bin ich mal wieder auf Urlaub in Rheinhessen.
Natürlich bei bestem Wetter: Strahlender Sonnenschein und extrem warm, gestern waren es 18 Grad und im Südwesten wurden einige Temperaturrekorde aufgestellt für Anfang März.
Aktuell wird hier unten die Braugerste gedrillt und am Samstag war ich mal wieder im Wingert ein paar Ar Reben anbinden zur Abwechslung.

Benjamin

Donnerstag, 6. März 2014

Stromausfall

Wenn man im fernen Mecklenburg wohnt bekommt man nicht mit, was so nachts alles passiert. So auch am späten Dienstagabend, als in Gosedahl drei Kabel einer Stromleitung spektakulär gerissen sind. Als Ursache wurde der Verdacht geäußert, dass nach der Stilllegung der Hanfplantage (Post vom 20.02) der größte Verbraucher wegfiel und nun die Leitung die ungenutzten Strommengen nicht mehr verkraftete. Die herabfallenden Kabel lösten einen kleinen Flächenbrand aus und brannten Teile des Zauns um die Gosedahler Mutterkuhherde weg. In den umliegenden Ortschaften fiel für anderthalb Stunden der Strom aus. Gestern Vormittag wurde noch einmal für die Reparaturarbeiten abgestellt und auf dem Hof sicherheitshalber das Wasser mit, dass der Druck in den Kesseln des Brunnenhauses nicht zusammenbricht. 

Benjamin

Dienstag, 4. März 2014

Nilgänse

An großen Vögeln mangelt es hier im späten Winter überhaupt nicht: Graugänse, Kanadagänse, Schwäne, Kraniche, die zu vielen Hunderten ihre Nachtquartiere im Moor haben und tagsüber in großen Schwärmen ausfliegen.
Am See auf der Trockensteherweide (Post vom 11.09) haben sich jetzt drei Paare Nilgänse niedergelassen, als invasive Neozoen haben die sich zwar schon über große Teile Europas verbreitet, sind aber in Brandenburg noch seltene Brutvögel.

Benjamin

Etappensieg - Teil 2

Heute wurde der Erfolg bei der Milchleistungsprüfung noch mal richtig gefeiert, mit der gesamten Mannschaft vor dem nachmittaglichen Melken mit Kaffee und Kuchen. Da wurde es im Aufenthaltsraum, der gleichzeitig auch eines der Materiallager ist, schon etwas eng.
Wie es sich gehört hatte ich mit Boberower Milch gebacken, wo auch meine Kollegen davon überzeugt sind, dass das mit allem anderen außer Rohmilch gar nicht richtig funktioniert.
Und ich hab auch bekanntgegeben, dass eine solche Feier doch nun jeden Monat gemacht werden soll, ist ja schließlich ganz nett.

Benjamin

Montag, 3. März 2014

Etappensieg

Da erst morgens sie aktuellen Daten auf die Rechner kamen, erfuhr ich es vom Futterberater, der als letzte Station im Betrieb nach Boberow kam: "Es ist großer Aufruhr, weil Boberow bei der Milchkontrolle besser war als Pinnow." Das kam für mich absolut überraschend, da wir im Vergleich zur Hauptmilchviehanlage etliche leistungsdrückende Nachteile haben: Die alten Stallungen, ein niedrigeres genetisches Niveau, wegen der zu hohen Remontierungsrate eine junge Herde und bei den älteren Kühen gesundheitliche Altlasten.
Bei der Milchleistungsprüfung für Februar letzte Woche lagen die Boberower Kühe in der tatsächlichen Milchmenge höher und bei der um die Inhaltsstoffe korrigierten deutlich um 1,3 kg. Aktuell entspricht dies einer Jahresleistung von 9.250 kg ECM (energiekorrigierter Milch) bei einem gleitenden Schnitt über die letzten 12 Monate von 8.800 kg ECM.
Nach der Mittagspause habe ich dann erstmals die komplette Mannschaft antreten lassen, um diesbezüglich eine Ansprache zu halten. Und ganz im Sinne des (post)sozialistischen Wettberwerbs gabs für die an der Milchleistungsprüfung Beteiligten eine Urkunde, die am schwarzen Brett ausgehängt wurde.

Benjamin