Geboren wurde sie schon am 15. Juni, zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Das scheint aber an ihrem Vater Malinus zu liegen, dessen Kälber werden deutlich früher geboren. Da habe ich schon mein Schema zum Umstallen von der Trockenstehergruppe in die Abkalbebox angepasst - was man dokumentiert kann man auch managen!
Laureen hatte aber ziemliche Startschwierigenkeiten: Sie wog nur 31,2 kg; dürfte Fruchtwasser gesoffen haben und hatte dadurch Probleme mit der Atmung und bekam auch noch Durchfall. Das größte Problem war aber die Sehnenverkürzung. Dabei sind die Beugesehnen an den Vorderbeinen verkürzt und können daher nicht ganz durchgestreckt werden sondern knicken ein.
Geschätzt kommt das bei 2 % der Kälber vor; man machte dann paar Tage lang Physiotherapie mit Dehnungen und da gibt sich das. Bloß bei Laureen wirkte das nicht und bevor sie sich die Gelenke wund lief haben wir sie geschient, um die Beine in gestreckter Position zu halten.
Mit den dann steifen Vorderbeinen kam sie aber nicht mehr über die Schwelle vom Iglu und lag als davor.
Für solche Spezialfälle haben wir im alten Kälberstall die "Notbuchte". Das ist ursprünglich der älteste Kuhstall der Boberower Milchviehanlage gewesen mit 80 Anbindeplätzen und ein Unteneinzugsband für die Fütterung. Wo auf der einen Seite heute die Kälberboxen stehen ist die andere größtenteils leer, bis auf die beiden Notbuchten, einmal zwei Anbindeplätzen (1,5 x 2,1 m) und einmal vier (1,5 x 4,3 m) entsprechend.
Nach zweieinhalb Wochen wurden die Schienen abgenommen und es hatte weniger gebracht als erhofft, mit dem einen Fuß knickte sie immer noch um. Da zudem die Schienen die Beine wundgescheuert hatte bekam sie ungeschiente Verbände und am letzten Wochenende konnte sie fast schlagartig richtig laufen und die Beine belasten.
Vor der Abnahme der letzten Verbände gestern:
Und heute dann in der Gruppe am Tränkeautomaten:
Benjamin
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