Die verkalbte Frucht wurde doch nicht vom Fuchs geholt sondern heute morgen im Stall gefunden, bloß zu früh, denn als ich kam war die schon auf dem Misthaufen vergraben worden. Hoffentlich haben die Horrorgeschichten der Tierärztin über Clostridienepedemien für die Zukunft Wirkung gezeigt und es wird im Fall des Falles das Kadaverlager genutzt.
Allgemein kommt nun immer mehr Routine in die Arbeit. Aktuell drucke ich die Behandlungslisten für die kranken Kühe und Kälber vor, um nicht immer die unleserlichen Notizen und Abgabebelege entziffern zu müssen. Des Weiteren arbeite ich schon viel mit der Terminalprogrammierung in den Melkständen, dass die Melker leicht die passenden Kühe aussortieren können für Besamungen oder am Donnerstag dann ganze 40 für die Trächtigkeitsuntersuchung.
Mein Stallbüro ist fast ganz aufgeräumt, trotzdem finde ich immer wieder Überraschungen, wie heute Nachmittag eine Schatule mit der Benno-Martiny-Medaille der DLG für langjährige hervoragende Leistungen bei der Erzeugung von Qualitätsmilch. Eine Erinnerung an die besten Zeiten der Milchproduktion in Boberow, nun steht die auf der Fensterbank als Ansporn mit einem Zettel darunter: "Zurück auf dieses Niveau!"
Etwas Abenteuer muss schon sein: Nachdem ich gestern aus Interesse in den Futtermischwagen gekuckt hatte und größere Mengen Ballengarn um die Haspel gewickelt sah war ich dann heute die Hälfte der Mittagspaúse damit beschäftigt im Mischbehälter rumzusteigen und das Garn herauszuschneiden. Die Fütterin wusste das nicht, denn "mit meinen kurzen Beinen" kommt sie nicht auf die Leiter hinauf und ihre Bedenken bezüglich scharfer Kanten waren völlig unbegründet, nach zehntausenden von Tonnen Futter ist alles schön glatt geschliffen. So sieht der Mischwagen von Innen aus; bei der heutigen Hitze ein schön schattiger Platz:
Benjamin
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