Letztens habe ich in den "Katakomben" etwas Besonderes gefunden und zwar ein Fetotom, genauer ein Thygesen-Röhrenfetotom. Das ist ein chirurgisches Instrument zum Durchführen der Fetotomie, dem Zersägen eines ungeborenen Kalbes um es aus der Kuh herauszubekommen. Das ist der Fall, wenn es zu groß ist (was ich einmal mitbekommen habe) oder die Geburt an sich nicht richtig stattfindet, was ich im Fall eines nach einer Blutvergiftung abgestorbenen und in die Verwesung übergehenden Kalbes auch schon mal erlebt habe. Mehr als diese zwei Fälle gabe es in meiner mittlerweile über elfjährigen Kuhlaufbahn nicht und daher ist es mit eines der seltensten Vorkommnisse.
Das Fetotom an sich dient dazu den Sägedraht bis in die Gebärmutter zu bekommen und dabei nicht die Scheide und den Gebärmutterhals zu verletzten. Mit dem Haken unten im Bild wird der Sägedraht durch die beiden Röhren gezogen, sodass man dann auf der einen Seite die Drahtschlinge zum Sägen hat und an der anderen Seite die beiden Drahtenden, an denen die Griffe zu Betätigen der Säge angebracht werden. Der Handgriff am Fetotom dient der leitenden Person zur Ausrichtung, dass es sich mit den Sägebewegungen nicht verdreht.
Woher das Fetotom stammt weiß ich nicht, aber vom Zustand her war es schon sehr lange nicht mehr in Gebrauch. Wahrscheinlich stammte es aus einer Zeit in der man den Tierarzt nur als Kostenfaktor sah und man alles selbst machen wollte und sich sogar solch speziellen Instrumente besorgte.
Benjamin
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