Letzte Woche war ich auf dem diesjährigen Praxisseminar der RBB. Gastgebender Betrieb war die Agrargenossenschaft Ländchen Bellin eG mit der Milchviehanlage in Brunne.
Die Milchviehherde ist von der Größe und Leistung typisch für Brandenburg, auch die Unterbringung in zwei Ställen vom Typ L203 (vgl. Post vom 09.01.2017), die aber vor zehn Jahren jeweils mit einer Anschleppung verbreitert und zu Doppel-2-Reihern mit gegenständigen Liegeboxen umgebaut wurden; also für diese alten Ställe recht viel Platz bieten. Dazwischen das Melkhaus mit zwei Doppel-6er-Fischgrätenmelkständen von DeLaval nebeneinander, genau wie in Boberow (vgl. Post vom 18.11.2014) und wie es Anfang der 1990er modern war.
Das Jungvieh wird auf der Jungrinderanlage im benachtbarten Lentzke aufgezogen.
Nicht ganz so typisch für den brandenbuger Durchschnittsmilchviehbetrieb ist die Teilnahme am Testherdenprogramm RBBplus und der Herdentypisierung KuhVision und als kleines Detail das mir auffiel die Maxi-Ohrmarken bei den weiblichen Kälbern, bei denen eine der Ohrmarken zwecks besserer Lesbarkeit eine größere Vorderseite hat.
Wiederum typisch für Brandenburg ist die Mutterkuhhaltung mit Uckermärkern bzw. einem Teil Fleckvieh in Verdrängungszucht zu Uckermärkern.
Der Betrieb liegt am Rande des Rhinluchs, einem Nierdermoorgebiet, was entsprechende Auswirkungen auf den Pflanzenbau hat. Einmal wird wegen den niedrigem Ertrag im dortigen extensiven Grünland recht viel Futterbau (Luzerne, Ackergras, Grünroggen) betrieben. Zum anderen hat es mit dem Wasser Vor- wie auch Nachteile. Bei den hohen Niederschlägen 2017 gab es arge Probleme mit Überschwemmungen, dafür gab es gute Maiserträge auf den mineralischen Böden. Dort gab es dann aber 2018 bei der Dürre große Ertragsaufälle, wo die organischen Böden gut zu bewirtschaften waren.
Weitere Informationen unter: www.ag-lentzke.de
Fortsetzung folgt!
Benjamin
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