Montag, 13. Mai 2019

Drenchen - Teil 2

Zur Ausrüstung für das Drenchen: Es wird ein Drencher benötigt, mit dem man dann bis in den Pansen kommt.
Hier meine kleine Marktübersicht und meine Erfahrungen dazu.

Das erste Modell mit dem ich gearbeitet habe ist ein Drencher aus Edelstahl (von Wahl für 300 €), eine Hubkolbenpumpe, an die der Drenchschlauch angeschlossen wird. Dass die Kuh den Schlauch während des Drenchens nicht kaputtbeißt gibt es ein Beißschutzrohr das bis in den Rachen reicht und mit einer Nasenklammer in den Nasenlöchern "eingehakt" wird. Mit dem Drencher waren wir überhaupt nicht zufrieden, weil extrem schwergängig bzw. ständig mit Silikonöl gangbar zu halten und dann ist mehrfach oben der Griff abgerissen, wobei man jedes Mal nass wird. Daher wurden dann die beiden anderen Drencher angeschafft:




 






















Das schnellste Modell ist der Drench-Mate aus Wisconsin. Gibt es bei Wahl für 440 €. Der hat einen integrierten Eimer und eine Membranpumpe. Am Schlauch ist eine rote Markierung, wenn die vorne am Beißschutzrohr angekommen ist muss man im Pansen sein, weil die Lunge nicht so tief reicht. Dann kann der Schlauch mit einem Klemmverschluss am Rohr fixiert werden, dass er nicht zurückrutscht. Das Pumpen geht sehr leicht, man muss bloß zum Schluss den Eimer etwas schräg halten. Dieses "entspannte" Pumpen ist der große Vorteil. Nachteile sind die schlechte Verarbeitungsqualität (amerikanisch halt), die umständliche Reinigung, Restmengen im Schlauch wenn man ihn wieder aus der Kuh zieht und das Beißschutzrohr aus Kunststoff das selber verbissen wird und mit der Zeit scharfkantige Spuren hat:




 

Und das beste Modell mit dem ich bisher gearbeitet habe: Das Drenchbesteck von Dr. Pieper (350 €). Es hat keinen Kunststoffschlauch mit einem Beißschutzrohr sondern einen gepanzerten. Am vorderen Ende sitzt eine schwere  Olive, die verhindern soll dass es in die Luftröhre geht und sich auch gut reinschieben lässt. Statt dem starren Rohr ist es mit der biegbaren Sonde leichter das Maul der Kuh zu treffen, wenn sie nicht brav stillhält, man muss nur die Olive in die Backentasche bekommen. Besonders bei den beengten Platzverhältnissen in Boberow mit gerade einmal 1,1 m zwischen Fressgitter und der Wand ist das von Vorteil. Mit einem Schnellverschluss wird ein weicher Gummischlauch angeschlossen, der zur Pumpe geht. Das ist ebenfalls eine Hubkolbenpumpe, Hubvolumen ungefähr 0,5 l.
Vorteile ist die gute Handhabung, dazu flexibel, so kann man zuerst sicherheitshalber mit klarem Wasser anfangen und zum Schluss mit klarem Wasser aufhören und schon mal damit die Pumpe durchspülen. Entsprechend einfach ist die Reinigung. Beim anderen Drencher kam das irgendwie nicht zum Tragen, weil das alles viel zu schwer ging. 

Einziger Nachteil ist hier das Pumpen, das zwar recht leicht geht, aber dauert; wenn man morgens 3 Kühe mit jeweils 40 Liter gedrencht hat weiß man was man getan hat:










 
















Von Holm&Laue gibt es eine Drenchsonde für an das Milchtaxi, mit der habe ich noch keine Erfahrungen gemacht. Das ist dann auf Knopfdruck elektrisch ohne jede Kraftanstrengung. Aber dürfte ein größerer Reinigungsaufwand sein wenn man es nicht in die tägliche Tränkereihenfolge integriert bekommt.

Und natürlich gibt es noch von anderen Herstellern Drencher.



Fortsetzung folgt!

Benjamin

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