Heute geht es im Kuhblog um Kuhfutter - und zwar um Rohrschwingel.
Erstmals sah ich Rohrschwingel als Ackergras 2015, als südlich von Boberow ein halber Acker damit angesät war, die andere Hälfte war Welsches Weidelgras, die mit Abstand verbreiteste Gräserart im Ackerfutterbau. Bei der üblichen Vorsommertrockenheit in der Prignitz sah man nach dem zweiten Schnitt auf den ersten Blick die Unterschiede durch die tiefer reichenden Wurzeln des Rohrschwingels.
Und auch bei der extremen Trockenheit des letzten und jetzt auch wieder diesen Jahres zeigt sich der Rohrschwingel in einer verhältnismäßig guten Verfassung.
Die Mischung ist Greenstar Struktur II von Barenbrug aus den Niederlanden, die von Schaumann vertrieben wird. Darin sind drei verschiedene Rohrschwingelsorten enthalten. Die Vorteile von Rohrschwingel sind neben der besseren Trockentoleranz die Inhaltsstoffe: Im Vergleich zu Welschem Weidelgras mehr Faser und vor allem mehr Eiweiß, aber weniger Energie. Wobei die hohen Energiegehalte beim Weidelgras vom vielen Zucker kommen und hohe Restzuckergehalte das Nacherwärmungsrisiko am Silo erhöhen können. Beim Bestreben aus Kostengründen grundfutterlastig zu füttern ist die Kombination aus Mais (Stärke -> Energie) und Rohrschwingel (Eiweiß und Struktur) für mich sehr sinnvoll.
Noch besser wäre Luzerne, was aber nicht auf allen Standorten funktioniert.
Dieser Tage wurde der erste Schnitt gehäckselt. Der Bestand sah gut aus, sieht man auch am Glanz, was ein Merkmal der wertvollen Futtergräser ist. Die Wuchshöhe betrug aber nur 20 - 25 cm, mit der Faustformel 1 cm = 1 dt/ha Trockenmasse waren es grob geschätzt 1,5 t Trockenmasse bzw. so 4 t angewelkt Ertrag pro Hektar gewesen:
Benjamin
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