Zum Ablauf des Drenchens.
Zuerst muss die Drenchsonde in die Kuh rein; ich stehe dabei meist frontal vor der Kuh, seltener - bei eher Unkooperativen - daneben und den Kopf in den Arm genommen.
Dann greift man seitlich ins Maul, ganz wichtig zwischen den Eck- und Backenzähnen um nicht gebissen zu werden. Da kann man das Maul ein Stück weit öffnen um das Beißschutzrohr reinzuschieben, dabei ist drauf zu achten, dass es genau mittig liegt und nicht zwischen den Zähnen festklemmt. Dann die Nasenklammer einhaken was mitunter bisschen Fummelarbeit sein kann bis die richtig sitzt. Jetzt kann der eigentliche Schlauch eingeschoben werden, wobei die Kuh meistens mit schluckt.
Durch Horchen am Schlauchende ob man es Blubbern hört und am Geruch - der charakteristisch ist - des ausströmenden Gases kann man sicher gehen, dass die Sonde im Pansen und nicht in der Lunge liegt.
Noch den Schlauch an die Pumpe anschließen und das eigentliche Drenchen kann beginnen.
Zuerst mache ich 10 l klares Wasser, auch nochmal zur Sicherheit wenn es doch in die Lunge gehen sollte. Dann 20 l mit den Drenchmitteln und zum Schluss noch mal 10 l klares Wasser zum Nachspülen/Durchspülen der Pumpe.
Wenn alles gedrencht ist mit der Pumpe Luft nach drücken und den Schlauch hochhalten, dass möglichst alles noch in den Pansen fließt. Den Schlauch dann schnell rausziehen, dass nichts eingeatmet wird.
Kuh bereit zum Drenchen. Das ist das Drenchbesteck von Dr. Pieper ohne Beissschutzrohr das wie ein Kälberdrencher direkt eingeschoben wird. Der Drencher ist eigentlich in Boberow, aber da gerade die Pumpenmembran vom Drenchmate in Pinnow kaputt war hatte ich den in meinem Kuhauto liegen um immer einen funktionsfähigen Drencher dabei zu haben. An der Speichelbildung sieht man, dass die Kuh kaut und schluckt, was das Drenchen erleichtert und rein physiologisch dem Saufen nahe kommt:
Jeff beim Drenchen mit der Edelstahlpumpe. Das Drenchen hat er bei uns in Brandenburg kennen gelernt und routiniert gemacht. Der Drenchmate hatte zwischenzeitlich von der Werkstatt eine neue Membran bekommen (für 80 €...), die war aber nach drei Kühen verzogen und funktionierte wieder nicht. Daher mit der unbeliebten Edelstahlpumpe, wo so 30 Sek. nach dem Foto wieder der Griff abriss:
Benjamin
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