Montag, 9. Januar 2017

100.000er Serie - L 203

Ein häufiger weitergeleiteter Suchbegriff ist "L 203". Dies ist die Bezeichnung einer Bauserie an Typenställen, die in den gesamten Neuen Bundesländern weit verbeitet ist und wir auch zwei davon haben.

Über die Jahrzehnte wurden viele verschiedene Serien an Typenställen gebaut, so auch die Typen L 201, L 202 und L 203, die sich in der Breite unterscheiden. Ein Foto von der schmalsten Ausführung L 201 gibts im Post vom 16.06.2016.

Die L 203 sind 21,25 m breit, in Stahlbetonbauweise mit Stützen von 24 x 24 cm, dazwischen Wände aus Leichtbetonplatten, die oft herausgerissen wurden, aber bei unseren noch vorhanden sind. Die Dachkonstruktion besteht aus Nagelbindern mit darunter abgehängter Decke bei einer lichten Innenhöhe von 3,6 m.
Unseren beiden L 203 wurden als 80 m lange fünfreihige Anbindeställe mit Bandfütterung (Unteneinzugsbänder) für 315 Kühe gebaut; dahinter ein Futterhaus zur Beschickung der Bänder.
Die frühen Ausführungen hatten drei Stützenreihen, die späteren nur noch zwei an den Außenwänden was den Innenraum bei Umbauten frei aufteilbar machte und entsprechend zur Langlebigkeit beitrug. So hat eigentlich jeder, der keine 1930er oder 1232er Anlage hat ein oder zwei L 203.

Die beiden Prototypen der L 203 wurden 1965 in Iden gebaut (siehe Post vom 11.04.2015; da sieht man auch die mittlere Stützenreihe). Damals noch mit Sheddachfirst, was aber wegen der aufwändigen Konstruktion nicht für den Serienbau übernommen wurde. Dies waren zudem die ersten einstreulosen Ställe überhaupt mit Gummimatten.

Der L 203 in Garlin, wurde wie die meisten L 203 in einen 1 + 3-Reiher Laufstall umgebaut, als Besonderheit dabei ist die Entmistung nicht einheitlich, rechts bei den 3 Reihen mit Spaltenböden, links bei der einen Reihe ein planbefestigter Fressgang mit Gummimatten und Gülleschieber, der auch schon mal ein Kalb in den Abwurfschacht geworfen hat (siehe Post vom 25.11.2016). Vorne mit dem höheren Dach ist das ehemalige Futterhaus. Gut zu sehen auch die abgehängte Decke und die originalen Fensterelemente, wenn auch heute ohne Scheiben sondern mit Curtains davor:








 















Der Pinnower L 203. Hier sieht man schön die Stützenreihen, rechts dahinter der "Anbau", da wurde in den 1980ern auf halber Länge eine sechste Reihe angebaut, um Platz für gut 30 weitere Kühe zu schaffen. Dies erleichterte die Planerfüllung ungemein...
Statt der gut 345 Plätze von damals sind es heute einschließlich dem ausgebauten Futterhaus 312 und nochmal 4 in Abkalbeboxen, wenn auch meistens der Stall mit 260 bis 300 Kühen nicht voll belegt ist:

Benjamin


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