Sonntag, 10. März 2019

Nach Köllitsch - Teil 2

Über weitere Vorträge in Köllitsch auf der Tagung "Digitaliserung in der Rinderhaltung":

- Von der Firma Procilon über Daten- und IT-Sicherheit, dass man sich auch damit beschäftigen sollte. Obwohl ein recht trockenes Thema war es sehr anschaulich vorgetragen.
- CattleData über ihr Kuhüberwachungssystem. Hatte darüber vor so 2 Jahren mal in der TopAgrar gelesen und war von den Konzept angetan: Die Kühe haben RFID-Transponderohrmarken. Vergleichbar mit denen von Allflex (Siehe Post vom 07.05.2015), aber nicht mit Niederfrequenz sondern Hochfrequenz und lassen sich daher über so 10 m Entfernung erkennen. Mit mehreren Antennen wird da ein Kuhortungssystem daraus aus dem alles abgeleitet wird: 

Die Kuh bewegt sich viel -> ist brünstig. 
Die Kuh ist immer mit den gleichen Kühen zusammen -> ist brünstig. 
Die Kuh bewegt sich wenig -> ist lahm.
Die Kuh steht am Futtertisch -> Futteraufnahme. 

Die Kuh ist in der Liegebox -> Liegezeit.
Fast null Technik an der Kuh und die Transponder kosten 6,90 €; im Vergleich zu den
DeLaval-Wackel-Aktikvitätsmesser mit 98 € und nach 10 Jahren sind die kaputt weil
die Batterien leer ist...
- Förster Technik über das Smart Calf System, über das ich schon mehrfach im Kuhblog
geschrieben habe (siehe Posts vom 23.11.2016; 30.03.2018; 22.05.2018; 03.11.2018). Einmal das Cloud-Computing um denzentral mitten zwischen den Kälbern auf alle Daten zugreifen zu können und andererseits in Zukunft die Anbindung an das Herdenmanagementprogramm, dass die Daten aus der Kälberaufzucht nicht für den Lebenslauf der Kuh verloren gehen.
- Urban mit einer aus den USA importierten und eingedeutschten App zum Monitoring der Kälbergesundheit, die an die Tränekautomaten angeschlossen ist. Daneben das Fieberthermometer VitalControl für das es auf der EuroTier eine Silbermedaille gab. Damit kann nicht nur die Temperatur gemessen werden sondern es hat auch einen integrierten Transponderleser für die Halsbänder und man kann auch weitere Sachen zu den Kälbern eingeben, wie z.B. das Gewicht bei Wiegungen und alles an den Tränkeautomat gekoppelt. Dabei wurde auch explizit auf die Empfehlungen der LFA Mecklenburg-Vorpommern zum Wiegen von Jungvieh als Managementmaßnahme hingewiesen (vgl. Post vom 26.01.2019).
- DSP Agrosoft. Mit HERDE Plus kann immer mehr Technik und Programme gekoppelt werden, aufgeteilt in die Bereiche Datenbanken (Milchkontrolle, HIT...), Melktechnik,
Brunst-/Gesundheitsüberwachung und Fütterungstechnik. Dabei werden die von diesen gelieferten Daten und Alarme nicht weiter verrechnet sondern nur integriert und stehen in allen Anwendungen zur Verfügung.
Daneben die neuen Hardware-Entwicklungen Cow Body Scan (CBS; siehe Post vom 01.12.2018) zur automatischen Konditions- und Lahmheitserkennung und Space Data Milking (SDM), einem Kuhortungssystem.
Für Herde selbst ist eine App in Entwicklung, die den vollen Umfang der Datenerfassung
inklusive der Klauenpflege bietet sowie die Version von Herde mobil für Android, weil
sie damals mit iOS auf das falsche Pferd gesetzt hatten, dass sich die Herdenmanager
alle I-Phones anschaffen. Das werden dann zum jetzigen Herde mobil 8 Jahre Fortschritt sein. Darauf bin ich jetzt schon gespannt.

Benjamin

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