Mittwoch, 21. Februar 2018

Auf Lehrgang - Teil 8

Zur Kälberaufzucht gab es auch eine Betriebsbesichtigung bei der Milchviehanlage Kremmen.
Gemolken wird dort genau wie bei uns mit einem DeLaval PR3100HD mit 60 Plätzen, aber dreimal so viel Melkungen pro Tag. Größter Unterschied sind die Melkzeuge von ADF mit integrierter Dippvorrichtung (vergleichbar mit dem Apollo), womit beim Dippen eine höhere Trefferquote sichergestellt ist als mit dem Roboter.
Zweiter Unterschied ist die Waage im Rücktrieb, womit jede Kuh zwei bzw. dreimal täglich gewogen wird. Die Gewichte sind sehr aussagekräftig, da nach dem Melken immer am gleichen Punkt im Tagesrhythmus und es keine Verzerrungen durch Fressen und Saufen gibt. Dadurch haben sie neben der Milchmengenmessung und der Aktivitätsmessung einen dritten Paramter zur Gesundheitsüberwachung. Und das würde so gut funktionieren, dass brünstige Kühe schon einen Tag eher als in der Aktivtätsmessung auffallen, weil sie da schon weniger fressen und leichter sind.

Hauptthema war aber die Kälberaufzucht. Alles sehr straff organisiert. 24h-Betreuung im Abkalbestall und die Kälber müssen innerhalb von 30 Minuten Kolostrum zu saufen bekommen. Gearbeitet wird dabei mit dem Kolostrumbanksystem von Coloquick.
Für 10 Tage sind die Kälber in Einzelhaltung in Iglus und bekommen angesäuerte Vollmilch ad libitum zum Saufen. Danach kommen sie in Gruppen mit Milchbars, wo es Milchpulver dazu gibt und dann nach einiger Zeit die Menge auch begrenzt wird. Bei den vielen Kälbern ist das Milchtaxi auch etwas größer, wir haben es zwar nicht gesehen, aber das scheint so die Größe eines Multicars zu haben.
Luxus bzw. vielmehr eine sehr sinnvolle Ausstattung ist die Fußbodenheizung, die momentan bei der Renovierung des Iglubereichs installiert wird. Das Warmwasser ist mit der Biogasanlage eh vorhanden und so haben es auch bei Minusgraden die Kälber in den ersten Lebenstagen wärmer und noch viel wichtiger, es kann jederzeit ordentlich gereinigt und desinfiziert werden.

Auch für das Auge war es was, denn dort sind mehr als die Hälfte Kreuzungskälber, teilweise mit Limousin, aber der Großteil mit Weißblauen Belgiern. 

Benjamin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen