Montag, 9. Dezember 2013

Quer durch Brandenburg

Am gestrigen Sonntag habe ich meinen Bruder dort besucht, wo er nun als Herdenmanager arbeitet. 300 km, einmal quer durch ganz Brandenburg bis fast nach Sachsen. War für mich ein kleiner Kulturschock, zumindest im Winter wirkt das Elbe-Elster-Land sowie der angrenzende Fläming wie die südwestdeutschen Mittelgebirge und nicht so flach und weit wie ich es von hier oben aus dem Nordwesten Brandenburgs gewohnt bin.
Die große Tour über die Höfe dauerte natürlich viel länger als geplant. Interessant war einerseits das Konzept, dass jeder Hof ein eigenständiger Betrieb und auf einen Betriebszweig spezialisiert ist. So wird eine Kuh von ihrer Geburt bis zur zweiten Kalbung sieben (!) Mal umgesetzt und verkauft. Und auch alle Kühe, die mal eine Euterentzündung bekommen, werden dann an einen der Betriebe verkauft. Da kommt man sich selbst mit der eigenen Umsetzerei auf einmal gar nicht mehr so extrem vor.
Und andererseits die Milchviehanlage des Typs MVA 1930; nach einer detailierten Führung bin ich noch mehr erstaunt, wie dieses Konzept Anfang der 1970er derart durchdacht war, dass die Ställe noch 40 Jahre später, wenn auch mit gewissen Umbauten, höchsten Ansprüchen genügen. Da steht Planwirtschaft für wirklich gut geplant und an alles gedacht, bis auf den einzigen Nachteil, dass die Spalten nicht befahrbar sind - weil damals gab es noch gar keine Hoflader.

Der Stall ist breiter (28 Reihen) als lang, in der Mitte stehend sieht man eigentlich nur Kühe; das Licht fällt größtenteils von oben ein. Hier sind auch die Förderbänder für das Futter oberhalb des Troges zu sehen.




















Zwei Zäune für Schwarz-Weiß-Trennung in zwei Stufen, wenn auch nicht mehr so strikt durchgeführt wie in den 70ern. Rinder sind robuster als Schweine, das SMR damals erst recht, aber wenn schon Hygiene dann richtig!






















Ein schöner Sonntagsausflug wars, trotz der langen Fahrerei.

Benjamin

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