Donnerstag, 17. August 2017
Schwergeburt
Aktuell ist mein Bruder bei uns in Pinnow auf Urlaub, mal andere Kühe sehen und mit Herde zu arbeiten.
Am Dienstag waren wir am "Transen sortieren" und zunächst kuckte ich mal wie viele Kühe in den einzelnen Abkalbebuchten waren, um sie dann passend zu verteilen.
Dabei war Nr 446 beim Kalben und die Klauen vom Kalb schauten nach oben, also wahrscheinlich die Hinterbeine = Hinterendlage und da muss geholfen werden, weil die Gefahr besteht, dass während der Geburt die Nabelschnur zu früh abreißt und das Kalb noch in der Kuh erstickt.
Zunächst die Kuh eingefangen, wo mein Bruder das System mit den zwei Toren zwischen den Buchten als Fangstand sehr praktisch findet, wobei mir ein spezielles Fanggitter (vgl. Post vom 14.11.2016) lieber wäre, weil man so immer über das Tor klettern muss um an die Kuh zu kommen.
Als erstes genaue Kontrolle über die Lage des Kalbes, die Fersen waren zu greifen und der Schwanz, als doch rückwärts. Dann den Geburtsstrick an die Beine angebunden und mit dem Geburtshelfer rauszugezogen. Da die Kuh gut mitgepresst hat ging es recht flott.
Das geborene Kalb noch kopfüber über das Tor gehängt, um den Schleim, den sie rückwärts als schlucken, besser auszuspucken zu können.
Weiblich und 38 kg schwer. Hat alles gut überstanden:
Ein Foto vom Benjamin bei der Geburtshilfe; hat halt schon Seltenheitswert. Die Kuh ziwschen den beiden Toren und mit der Querstange fixiert, dass sie einen nicht über den Haufen rennt. Daneben noch das Material: Geburtshelfer, Eimer mit warmem Wasser und Geburtsstrick, Eimer kaltes Wasser.
Hier bin ich gerade bei der Kontrolle der Lage:
Samstag, 12. August 2017
Ronja
Ihre Abstammung ist Medon x Banesto x Junker.
Als ich nach der Kalbung von Angel Fabienne nach dem Namen für das Kalb - Alice - fragte, meinte sie gleich, dass Rebecca ja schon trocken stehen müsste und lieferte eine Liste mit Namensvorschlägen mit. Davon legte ich mich bei einem Kuhkalb auf Ronja fest.
Ronja wurde dann am letzten Freitag geboren. War eine Schwergeburt. Rebecca hörte mittendrin auf und so kontrollierte ich den Fortgang: Das Kalb war steckengeblieben, da in der normalen Vorderendlage die Beine nicht ganz ausgestreckt waren und so die Ellenbogen zu breit sind. Habe es dann "schnell rausgezogen", was nicht heißen soll, dass es übereilte unnötige Geburtshilfe war. Sondern routiniert und alleine ohne assistierenden Kollegen.
Da heute Fabienne in Boberow bei ihren Großeltern war haben wir dann ein Foto für den Blog gemacht. Ronja war zunächst etwas zurückhaltend, hat dann aber eifrig an den Fingern genuckelt. Ein vitales und munteres Kalb. Auf der Stirn hat sie eine kleine herzförmige Blesse und auf dem Kreuzbei eine weiße Raute und von den Vorderbeinen abgesehen ist ihre Fellzeichnung absolut symmetrisch.
Benjamin
Mittwoch, 9. August 2017
Hype
Vor einem Jahr waren die ersten Zuchtwerte nach seiner Typisierung Verschlusssache und damals mit über 160 in Deutschland ganz oben dabei.
Und so was bleiben dann auch Interna, schließlich ist aus dem Kalb noch kein Bulle geworden und in einem Jahr kann schon einiges passieren.
Dass da jetzt ein RZG von 154 (nach Bullenkatalog 153?) rauskommt liegt an der letzten Basisanpassung, wo die Vergleichspopulation zwischenzeitlich "aktualisiert" wurde und insgesamt 4 weitere Zuchtwertschätzungen.
Benjamin
Montag, 7. August 2017
Foto von Alice
So fotogen wie Alis ist sie bei weitem nicht, ich musste ziemlich rennen, dass ich ein halbwegs annehmbares Foto hinbekommen habe:
Benjamin
Sonntag, 6. August 2017
Triticale Webcam - Teil 13,5
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Noch ein paar Fotos vom Triticalemähen und Strohpressen am Freitag; nicht aus dem üblichen Blickwinkel, aber die Technik größer drauf.
Claas Xerion 4000 Trac VC und Claas Lexion 480 beim Abtanken. Die HW80 haben Mehrzweckaufbauten und nicht die hohen Schwerhäckselaufbauten und sind trotzdem nicht klein (15t), aber hinter dem Xerion wirken sie so:
Claas Lexion 650 und Claas Lexion 750:
Mähen und Pressen parallel: Claas Lexion 480, John Deere 7830 mit Claas Quadrant 2200, Claas Arion 640 CIS mit großem Ballenwagen und Case 721 C. Nicht auf dem Bild ist der Zettelmeyer ZL 602, der die Ballenstapel zusammensetzte:
Benjamin
Samstag, 5. August 2017
Triticale Webcam - Teil 13
- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -
Wie vorletztes Jahr beim Raps und letztes Jahr beim Weizen hatte ich auch dieses Jahr das Glück die Mähdrescher in der Triticale fotografieren zu können.
Herausforderung waren die feuchten Bedingungen, nach mehr als 400 mm Regen im Juni und Juli ist der Boden stellenweise sehr aufgeweicht und da reichten für einen HW80-Zug die normalen 120 kW nicht aus und es wurden auf dem Acker 250 - 300 kW davorgehängt, so auch der Xerion.
Auf dem Foto umfährt der Lexion 650 am rechten Rand gerade eine solche nasse Stelle:
04.08., 13:25:
Am späten Nachmittag konnte ich dann auch noch das Strohpressen und -aufladen fotografieren. Das Pressen erfolgte schon parallel zum Mähen, links am Horizont ist gerade der Lexion 480 zu sehen:
04.08., 17:37:
Benjamin
Montag, 31. Juli 2017
Seljalandfoss
Nicht ganz so viel Wasser und auch nicht so hoch war es gestern früh als bei einem heftigen Gewitter am Pinnower Frischabkalberstall die Regenrinne überlief.
Während meine Bekannten in Süddeutschland unter einer Dürre leiden hatten wir hier alleine im Juni und Juli geschätzt zwischen 400 und 500 mm Regen. Seit zwei Wochen war die Ernte unterbrochen, weil es ständig regnete. Großteils der Raps und Teile des Getreides sind ins Lager gegangen und es wurde schon der Strohsparbefehl ausgegeben - das Gerstenstroh wurde zum Füttern gepresst aber vom anderen ist ungewiss wie viel eingefahren werden kann und was auf dem Acker breitgehäckselt werden muss.
Gestern Abend begann dann die Ernte im Raps; unter widrigsten Bedingungen mit den aufgeweichten Böden, stellenweise war es Mähdrescherversenken.
Benjamin
Sonntag, 30. Juli 2017
Separateinstreu
Nach einem Pressschneckemseparator wie wir in auch haben geht das Separat in einen Durchlauftrockner, der mit der Abwärme der Biogasanlage betrieben wird. Hinten kommt dann der Gärrest trocken raus (so 90% Trockensubstanz +/-):
Durch den geringen Restwassergehalt hat es eine enorme Saugwirkung und wird zur Einstreu sämtlicher Liegeboxen und einem Großteil der Tiefstreuställe genommen. Außer dem zweiten Teil der Transitgruppe (aus Platzgründen geteilte Gruppe), den Abkalbeboxen und den Tränkekälber. Diese werden aus hygienischen Gründen mit Stroh eingestreut, weil man nie ganz sicher sein ob auch wirklich alle Keime von der Biogasanlage "abgekocht" wurden.
Bei den routinemäßigen Untersuchungen auf Keime kamen aber bisher immer beste Werte heraus.
So lässt sich viel Stroh als Einstreumaterial einsparen, wenn auch mit großem technischen Aufwand. Aber dort hat die Rinderproduktion halt einen hohen Stellenwert.
Der Trockensteherstall mit Kühen auf Gärresteseparat als Tiefstreu; ist eine alten Bergehalle:
Benjamin
Samstag, 29. Juli 2017
Nach Schleusingen
Neben der Milchproduktion betreibt der Betrieb Marktfruchtbau und eine Biogasanlage, und im Betriebsverbund gibt es noch einen Sauenbetrieb und einen Landhandel.
Mit einer Leistung von über 800 Fett-Eiweiß-Kilo pro Kuh und Jahr gehören sie zur Spitzengruppe in Thüringen und das obwohl 90 % der Kuhställe umgebaute Altgebäude aus den 1970ern sind mit allen Kompromissen bei Platz und Stallklima. Da sah ich was gutes Management und Organisation ausmacht und kam mir daneben mal wieder stümperhaft vor.
Durch die Mittelgebirgslage gibt es keinen Platz einen gesamten Hof eben anzulegen. Überall sind Terrassen und Rampen:
Die Kühe sind auf recht viele Ställe in verhältnismäßig kleinen Gruppen verteilt. Unter anderem sind die Trockenstehergruppen in alten Bergehallen auf Tiefstreu. Da wurde er mal gefragt, ob sie Koesling-Anderson als Beratungsfirma haben, weil die würden empfehlen in alle möglichen Ecken Kühe hinzustellen. Das ist übrigens die Firma, die zwei Jahre lang nicht merkt, dass ein Vertrag gekündigt wurde.
Der neuste Stall ist der für das Jungvieh. Sieht etwas schief aus auf dem Foto, weil der Futtertisch nicht genau in der Stallmitte liegt. Rechts kann man die Liegeboxen in Kammaufstallung erkennen. Das kenne ich auch Schleswig-Holstein. Vor 15 - 20 Jahren war das bei Jungviehställen modern, weil man bei nicht zu engen Gängen so die meisten Liegeboxen pro Fläche unterkriegt. Bloß ist das ungünstig zu bewirtschaften und hat ein schlechtes Fressplatzverhältnis.
Was für ein Luxus: Steckdosen im Stall; da müssen keine unzulässig lange Verlängerungskabel gelegt werden:
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Freitag, 28. Juli 2017
Untoter Telefonanschluss
So mit den Telefonanschlüssen in Boberow. Die Verwaltung wurde damals aufgelöst, das Telefon kam weg und es wurde eine Rufumleitung ins Stallbüro geschaltet. Offiziell gab es nur noch den dortigen Telefonanschluss und das würde auch erklären warum immer alle möglichen Leute bei mir anrufen, weil die Nummer der ehemaligen Verwaltung noch im Umlauf ist.
Jetzt hatte die Telekom die alten Veträge gekündigt - scheinbar ist es für die unvorstellbar, dass das mal so 25 Jahre problemlos durchläuft.
Jedenfalls sollte dann der neue Router angeschlossen werden und wegen der Adresse (ebenfalls so undurchsichtig) stand unser IT-Betreuer im alten Verwaltungsgebäude und der eigentlich abgeschaltete Anschluss hatte Telefon und DSL in vollem Umfang.
Der neue Router kam dann ins Stallbüro und bei der Installation wurde auch eine Nummer dem Faxgerät zugewiesen, die ich bisher nicht gewusste habe weil damit als immer nur gesendet worden war.
Benjamin
Dienstag, 25. Juli 2017
Nach Erlau
Einmal quer durch die Republik, von Grabow aus ganze 430 km; und da die A14 ja nur bis Karstadt geht bis Magdeburg über Land, hat entsprechend gedauert. Aber die Fahrt hat richtig Spaß gemacht und war recht kurzweilig, Deutschland ist halt einfach schön.
Im Harzvorland zwischen Alsleben und Sandersleben (Grenze Salzlandkreis zu LK Mansfeld-Südharz) das Landschaftsrelief und die Böden wie in Rheinhessen und die Flächenstruktur wie in der Prignitz, und genauso wenig Verkehr, dass man mal anhalten kann um ein Foto zu machen aus dieser Mischung aus Alter und Neuer Heimat. Nachteil dort: Absolute Ackerbaugegend und keine Kühe...
Dann bin ich erstmals durch den Thüringer Wald gefahren; Mittelgebirge kommt halt von Gebirge und beschreibt nur die absolute Höhe und nicht wie steil die Berge sind. Die Autobahn zwischen Ilmenau und Suhl besteht fast zur Hälfte aus Tunneln.
Und auch die Gegend südlich von Suhl ist landschaftlich sehr reizvoll, bestimmt schön zum Wandern und auch dort zu leben, bloß zum Arbeiten nicht. Wie mein Bruder meinte: "Wir sind nach EU-Agrarrecht benachteiligtes Gebiet: Kleinstrukturiert, alles schepp (rheinhessisch für Hanglage), schlechter Boden und trocken."
Meine Schwester war auch noch aus dem Südwesten gekommen und so haben wir in Thüringen ein Familientreffen gemacht, wo alle mal wieder zusammen waren. Ein wirklich gelungenes Wochenende!
Fortsetzung folgt.
Benjamin
Montag, 24. Juli 2017
Triticale Webcam - Teil 12
- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -
Wieder ein aktuelles Fotos vom Triticaleacker.
Zur Zeit ist das Wetter recht wechselhaft; die Ernte ist daher unterbrochen. Es bräuchte mal ein paar Tage trocken-warmes Wetter.
24.07.2017, 17:05:
Benjamin
Samstag, 22. Juli 2017
Neumühle 4/2017
Erste Frage war gleich, ob ich jetzt auch Herde Plus hätte. Ja, aber schon wieder nicht mehr. Und auch sie hätten Probleme damit und haben das alte Dairyplan weiterhin zur Sicherheit parallel laufen. Zum aktuellen Stand von Herde Plus muss ich im Kuhblog mal was schreiben. Also demnächst.
Mittlerweile setzen sie auch Wasser in der TMR ein, um die Mischung generell homogener zu bekommen.
Zu Braunies Familie: Die besteht aktuell ja nur noch aus zwei: Ihrer Enkelin Mai und ihrer jüngsten Schwester Elle; und beide sind jetzt tragend!
Und auch hatten wir es wieder mal über den Kuhkomfort. Bei den Jungrindern werden nach 8 Jahren nun die Gummimatten ausgewechselt; da wird nicht diskutiert ob die 15 oder 20 Jahren halten sondern gewechselt wenn sie nicht mehr weich genug sind.
Bei uns liegen viele Kühe schräg in den Boxen wegen der zu kurzen Länge und lassen den Schwanz in den Laufgang hängen und wedeln sich den Dreck dann überall hin. Daher wollte ich ein Foto von diesem tollen Anblick machen: Bei 15 Boxen in der Reihe liess nur eine den Schwanz raushängen (die vorderste). Aber zog ihn dann rein, dass es auf dem Foto für den Kuhblog auch ordentlich aussieht.
Benjamin
Freitag, 21. Juli 2017
Fetotomie
Abänderung vom 24.07.17: Auf Wunsch meiner Geschäftsführung habe ich den Rest vom Post wegzensiert. Kann sich jeder seinen Teil dazu denken...
Benjamin
Mittwoch, 19. Juli 2017
In Südhessen
Große Probleme gibt es dort momentan mit der Trockenheit. Wir haben mit Überschwemmungen zu kämpfen und dort regnet es viel zu wenig. Bis Mitte Juli sind es langjährig rund 350 mm Niederschlag, letztes Jahr waren es bis dahin über 500 und dieses keine 200!
Entsprechend läuft die Beregnung und da half ich vor dem Melken noch einen Regner auf dem Zuckerrübenacker neben dem Hof aufzubauen. Genauso wie daheim, nur halt etwas kleiner: Eine Beregnungsgasse und den Schlauch auch nur halb abgewickelt.
Da bin ich mit dem kleinen Traktor (JD 5720) hinterher gefahren; der hat schmale Pflegebereifung und zieht dann den Werfer durch den Bestand - ohne Fahrgassen - ans andere Feldende:
Fortsetzung folgt!
Benjamin
Montag, 17. Juli 2017
Im Hunsrück
Meine erste Station vom Urlaubsprogramm am Freitag hatte nichts mit Kühen zu tun. Nach zwei Jahren war ich mal wieder bei meinem Studienkumpel von der Bioenergie Hunsrück. Neben einem ganz allgemeinen Besuch halt schauen, was sich verändert hat. Die Biogasanlage ist kräftig gewachsen, was 2011 mit einem Motor von 250 kW begann sind heute drei mit zusammen rund 1 MW. Davon läuft einer mit gut 450 kW im Dauerbetrieb und die anderen beiden stehen für die flexible Produktion nach Netzanforderung bereit. Die Wärme wird fast zu 100% genutzt; ein vorbildliches Wärmekonzept: Zuerst an das Nahwärmenetz der Energiegenossenschaft Kappel, die zudem ein Hackschnitzelheizwerk für die Verbrauchsspitzen hat (siehe Post vom 06. Juli 2015).
Die weitere Wärme, vor allem im Sommer, wird über einen Wärmetauscher zur Trocknung in Abrollbehältern genutzt, momentan noch für Hackschnitzel, wenn die Ernte richtig anfängt dann für Getreide:
Mit der Vergrößerung der Biogasanlage wurde auch das Silo für die Kosubstrate höher, sodass der Frontlader nicht mehr reichte und ein Teleskoplader angeschafft wurde.
Beim großen Güllefass, mit dem die Gesellschafter der Biogasanlage den Gärrest auf ihren Äckern ausbringen war gerade eine Lamelle am Kompressor gebrochen. Da half ich dann beim wechseln. Dabei waren sie inklusive Aus- und Einbau sehr routiniert, das käme meist einmal im Jahr so vor.
Benjamin
Dienstag, 11. Juli 2017
15 kg Lebenstagsleistung!
Die 15 kg Lebenstagsleistung der in den letzten zwölft Monaten abgegangen Kühe wurde nun erreicht. Erst jetzt, da unser Erstabkalbealter nach wie vor viel zu hoch ist und da muss die Lebensleistung auf die zusätzlichen "Färsentage" umgelegt werden. Bei den abgegangen Kühen lag es im Schnitt bei 27,7 Monaten, wären es die vorgesehenen 24 Monate, würde die Lebenstagsleitung schlagartig von 15,1 auf 16,0 kg steigen.
Seit zwei Jahren warte ich auf den "Großen Knall": Die Kühe werden älter und das durchschnittliche Alter und Lebensleistung in der Herde steigt, damit müsste die Lebensleistung der abgegangenen Kühe irgendwann sprunghaft ansteigen. Weil bei den Abgängen kommt es verzögert an, da die Kühe halt älter werden und erst später abgehen.
Wie ich nun einen Vergleich zwischen den letzten Jahren aufgestellt habe kam als Ergebnis raus, dass es gerade mitten im "Großen Knall" ist.
Die Jahre sind als von Juli bis Juni als, weil ich damals im Juli in Boberow angefangen habe.
Futtertagsleistung ist auf die Tage als Kuh bezogen, egal ob melkend oder trockenstehend. Anteil Produktive Lebensphase ist der Anteil vom Leben als Kuh im Gegensatz zur Zeit als Kalb und Färse, da schlägt sich das schlechte Erstabkalbealter auch nieder:
Jahr Anzahl Anzahl Lebens- Nutzungs- Lebenstags- Futtertags- Anteil produktiver
Kalbung Laktation leistung dauer leistung leistung Lebensphase
13/14 3,0 2,6 24.233 kg 34,6 Mon. 12,9 kg 22,9 kg 56,1 %
14/15 3,2 2,7 26.145 kg 35,9 Mon. 13,6 kg 23,9 kg 56,9 %
15/16 3,3 2,7 27.292 kg 36,8 Mon. 13,9 kg 24,3 kg 57,1 %
16/17 3,5 3,0 31.052 kg 39,8 Mon. 15,1 kg 25,6 kg 59,1 %
Der Anstieg hat sich eigentlich in allen Kennzahlen pro Jahr verdoppelt.
Benjamin
Sonntag, 9. Juli 2017
Triticale Webcam - Teil 11
- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -
Die Triticale reift weiter ab, auch wenn sie auf dem Foto schon ganz reif aussieht, so sind die Körner und vor allem das Stroh noch grün und es braucht noch vielleicht 3 Wochen.
Am Mittwoch wurde mit der Ernte der Gerste begonnen.
Wuchshöhe ca. 90 cm, mit der fortschreitenden Reife wird es etwas weniger.
09.07., 13:37:
Benjamin
(was übrigens der 800. Post im Kuhblog ist)
Sonntag, 2. Juli 2017
Prignitztierschau 2017
Die Landgenossenschaft Pröttlin war mit 8 Holsteins vertreten, die Agrar Boberow mit zwei Holsteins und die Rinderzucht- und Vermarktung mit Yokohama (siehe Post vom 11.08.2014) und ihrem Kalb Yoko bei der Fleischrinderausstellung.
Eine besonderen Erfolg konnten wir auch verbuchen, für mich recht überraschend: Boberow holte den Pokal für die höchste Durchschnittsleistung, gestiftet von unserem Besamungsverein.
75743 AGB Bosse mit einer Durchschnittsleistung von 12.713 kg. Dass sie zu den Fleißigen gehört wusste ich, aber dass keine der gut 40 anderen Kühe höher liegt hatte ich nicht erwartet:
Benjamin
Freitag, 30. Juni 2017
Land unter
Morgens dachte ich mir: "Es regnet ja immer noch!" Und als ich in Pinnow aus dem Auto stieg stand ich mitten im Wasser, denn im Hof stand es gute 10 cm hoch. Die Regenwasserbecken waren so voll wie noch nie und fast vor dem Überlaufen, sodass es sich über den Gully im Hof hinaus zurück staute. Später pumpte die Werkstatt einen halben Meter ab in den Teich an der Einfahrt.
Bedenken hatte ich, dass bei einem Überlauf in die Zwischengrube der Karussellentwässerung - die sich neben den Regenwasserbecken befindet - der Subway absäuft und es in die Technikschächte läuft. Das hatte ich mehrfach im Verlauf des Morgens kontrolliert und es ist zum Glück nichts passiert.
Auf der Anlage in Garlin musste im Hof mit dem Güllefass Wasser abgesaugt werden, dass das Milchauto bis ans Melkhaus fahren konnte.
Die Löcknitz trat schon über die Ufer und eine der Mutterkuhherden musste umgetrieben werden.
Auch der Beginn der Getreideernte wird sich auch verzögern, bis die Äcker wieder halbwegs befahrbar sind.
Normalerweise ist die Wasseroberfläche im Regenwasserbecken gut einen Meter unter der Kante:
Benjamin
Ergänzung vom 02.07.2017:
Die Autobahn ist in beide Richtungen gesperrt, weil es an der Trasse in Dammlage bei Karstädt beidseitig großflächige Erdrutsche bis unter den Seitenstreifen gab:
Donnerstag, 29. Juni 2017
Triticale Webcam - Teil 10
- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -
Die Triticale reift weiter ab. Anfang der Woche war durchgehend sonniges und warmes Wetter, da ging es schnell voran. Jetzt haben wir ordentlich Regen bekommen.
Das Foto ist von gestern, da war es schon zugezogen und schwül.
An paar wenigen Stellen ist die Triticale ins Lager gegangen, am linken Bildrand kann man solch eine Stelle erahnen.
Aktuelle Wuchshöhe: 95 cm.
28.06.2017, 16:25:
Benjamin
Sonntag, 25. Juni 2017
Einstufung
Also die Gruppen nicht mehr nur nach Leistung einteilen sondern auch nach Kondition, sprich ob die Kuh noch zunehmen darf oder nicht mehr. Die Fütterungsgruppen sind dabei die Energiestufen, von der Hochleistungsgruppe zur Altmelkergruppe hin mit abnehmender Energiedichte.
Für die nächste Gruppensortierung habe ich jetzt die Einstufung nach BCS (Body Condition Score) gemacht. Wollte das eigentlich am Rücktrieb vom Karussell machen, wobei der 12-sekunden-Takt mir etwas eng erschien. Andererseits ist man dann aber auch schneller fertig.
Neben dem Selektionstor war ein schlechter Platz, weil die Kühe aus Neugierde stehen blieben um zu kucken, was ich da mache. Stellte mich daher nach wenigen Minuten an den Ausgang vom Karussell, wo es zudem den Vorteil hat, dass man direkt auf die wichtigsten Körperstellen für die Einstufung blickt: Lendenwirbel, Hüfthöcker, Sitzbeinhöcker und Schwanzwurzel.
In der Einstufung bin ich gar nicht geübt und mit meinen Zahlen gehe ich im Nachhinein davon aus, dass ich die Abstufung nicht fein genug hinbekommen habe und tendenziell zu gute Konditionen aufgeschrieben habe. Aber die dünnen, zu dünnen, fetten und zu fetten Kühe der einzelnen Gruppen habe ich trotzdem gefunden. Es war erschreckend zu sehen, wie die Kondition innerhalb der Gruppen streut, wenn man mal genau drauf achtet und alle Kühe der Reihe nach sieht.
So wird auch meine Gisela in die 2. Mittlere Leistungsgruppe kommen, weil sie für die 1. doch schon deutlich zu fett geworden ist.
Ein Foto dazu, extra von der 737 - nach wie vor unsere einzige Rotbunte in Pinnow - sie ist sehr gut konditioniert (habe ich BCS 3,75 aufgeschrieben), daneben die Kuh ist deutlich schlechter (BCS 2,25). Über die Einstufung lässt sich jetzt streiten, aber beide werden die Gruppen wechseln, einmal niedrigere und einmal mehr Energiedichte im Futter.
Benjamin
Freitag, 23. Juni 2017
Foto von Apolla
Etwas sehr unvorteilhaft das Foto, aber es stehen keine anderen Kälber vor ihr:
Benjamin
Donnerstag, 22. Juni 2017
2. Schnitt 2017
Mengenmäßig sieht es auch gut aus, durch den vielen Regen in den vier Wochen seit dem ersten Schnitt waren die Bestände sehr gut gewachsen.
Beim Häckseln im "Vorgarten" der Pinnower Milchviehanlage; morgens gemäht und abends kurz nach sechs gehäckselt:
Wo was weggefahren wird muss auch wieder was hin - Düngung nach Entzug. Das Schleppschlauchfass vom Lohnunternehmer am Mittwochmorgen beim Ausbringen von Gärrest der Pinnower Biogasanlage auf der Wiese gegenüber vom Triticaleacker, die am Montag gemäht und Dienstagfrüh gehäckselt wurde. Das ist quasi das Gras, das letztes Jahr geerntet wurde und durch die Kühe und die Biogasanlage gegangen ist und da schließt sich der Nährstoffkreislauf:
Benjamin
Mittwoch, 21. Juni 2017
Mahnfeuer
Dass der politische Prozess vorankommt, den Wolf in geregelte und verträgliche Bahnen zu lenken.
Und dass es in Zukunft im Kuhblog wie im letzen Post Fotos von unseren Kühen auf der Weide geben kann.
Das Feuer, das symbolisch für das archaische Lagerfeuer steht, das wilde Tiere fernhalten soll:
Benjamin
Sonntag, 18. Juni 2017
Flatternde Plastiktüte
Zuerst erinnerte es mich an die Hunde-Geschichte (vgl. Post vom 03.04.2016):
Wie ich dann zwischen ihnen stand sah ich den Grund für die Aufregung: Der starke Wind hatte eine Plastiktüte von außen an den Maschendraht geweht, die nun vor sich hin flatterte. Und diese Bewegung hatte die Kühe neugierig gemacht.
Da hatte ich die Tüte dann mitgekommen, Ordnung muss halt sein. Sie schauten noch etwas ratlos, bevor sich die Versammlung auflöste:
Benjamin
Mittwoch, 14. Juni 2017
Triticale Webcam - Teil 9
- zur Übersicht der Triticale-Webcam -> hier -
Die Triticale beginnt abzureifen und der Acker verfärbt sich langsam ins Gelbliche.
Kurz nach dem ich das Foto gemacht hatte sprang links ein Reh auf und in Richtung Wald davon.
Wuchshöhe 90 - 100 cm.
14.06.2017, 16:03:
Benjamin
Sonntag, 11. Juni 2017
Überall Rotbunte
Bisher war Nr. 737 in Pinnow die Einzige und auch der Grund, dass bei uns die Rotbunten in der Statistik den Schwarzbunten so deutlich überlegen waren: In der 7. Laktation mit an die 70.000 kg Lebensleistung.
Am vorletzten Sonntag kalbte dann in Garlin Nr. 1671 und letzten Sonntag in Boberow Nr. 2039 Onika. Beides dominant Rotbunte (VRC-Gen, Erbgang siehe im Post vom 06.02.2015).
Onika war schon einmal im Kuhblog zu sehen, denn sie war das erste in Boberow geborene weibliche VRC-Kalb (siehe Post vom 27.03.2015).
Und es werden noch mehr Rotbunte werden, denn in Garlin sind noch 4 und in Boberow 2 weitere Färsen kurz vor der Abkalbung. Zudem gibt es noch weitere Rotbunte unter der Nachzucht bis hin zum Kalb von Onika, denn sie hat ein (noch namenloses) Kuhkalb bekommen und an das ihr VRC-Gen vererbt.
Benjamin
Samstag, 10. Juni 2017
Foto von Stephanie
Zur Erinnerung: Auf sie hatte ich zwei Jahre gewartet, da am Geburtstag ihrer Taufpatin ein Kuhkalb entsprechend benannt werden sollte (siehe Post vom 09.06.2016).
Benjamin
Donnerstag, 8. Juni 2017
Blühende Lupine
So sieht es aus der Nähe aus; ein schöner Farbtupfer in der Landschaft in der Zeit zwischen Rapsblüte und abreifender Gerste:
Benjamin
Mittwoch, 7. Juni 2017
Alice
Es ist ein Kuhkalb!
Was Gisela bei zwei Kälbern noch nicht geschafft hat, bei ihrer Schwester Angel hat es schon beim ersten geklappt.
Fabienne als Taufpatin hat für sie den Namen Alice ausgesucht, auch als Erinnerung an ihre Alis, die als Färse verkauft worden war:
Benjamin
Montag, 5. Juni 2017
Foto von Angel
Benjamin
Sonntag, 4. Juni 2017
Wieder nach Gressow
Im Abkalbestall wird momentan umgebaut und im großen Kuhstall wurden beidseitig des Firsts zwei Lichtbänder eingezogen, um mehr Licht in den Stall zu kriegen. Mein letztes Foto im Kuhblog (siehe Post vom 22.03.2016) hätte ich ja auch so stark aufhellen müssen. Viele Fotos im Kuhblog bearbeite ich vor dem Posten, dass es von den Farben und Lichtverhältnissen gut wiedergegeben wird. Ändert aber nichts daran, dass dieser Stall nun mal recht dunkel war und jetzt lichtdurchflutet ist. Ein wirklich unbearbeitetes Foto, wie es meine Kamera aufgenommen hat bei Regen draußen:
Dann fuhren wir eine Tour durchs Territorium der Gressower Muttergesellschaft, von der Ausdehnung mit uns vergleichbar, wenn auch nicht auf ganz so viele Standorte verteilt.
Darunter auch dieser Gutshof, der einmal einem außerlandwirtschaftlichem Investor gehörte (die berüchtigten Landgrabber), der auf den fruchtbaren Böden des Klützer Winkels mitmischen wollte. Kam scheinbar doch nicht eine so hohe Rendite dabei rum. Hätte man vielleicht einfach nicht so aufwändig bauen sollen... aber beeindruckend sieht es schon aus:
Benjamin