Mittwoch, 4. August 2021

Wieder Uckermärker

Aus aktuellem Anlass gibt es eine Mini-Serie zum Thema Masthybriden, denn heute hatte ich mal wieder nach einigen Jahren ein Kreuzungskalb Holstein x Uckermärker. Hatten die längere Zeit nicht im Besamungseinsatz und da habe ich mich auf den Ersten besonders gefreut und das Geburtsdatum ist bis auf wenige Tage genau bekannt, sodass ich die Serie vorbereiten konnte.
Die sind jetzt Fleischrind-Testbullen die in den Testherden von RBB und RinderAllianz eingesetzt werden um genau wie bei den Holsteins schnell Nachkommen mit guter Datengrundlage zu bekommen für die Zuchtwertschätzung. Bei den Fleischrindern für die Kreuzungseingnung und werden dann mit dem Label "Beef on Dairy"  ausgewiesen. Wir müssen dafür auch das Verkaufgewicht mit 2 Wochen erfassen. Dieses Testprogramm war schon bei der Vorstellung der Phönix-Group letztes Jahr angekündigt worden (siehe auch Post vom 18.09.2020).

Masthybriden, also die Gebrauchskreuzung von Milchrind mal Fleischrind, dass das Kalb bessere Fleischleistung bekommt als ein reinrassiges Holstein hatte ich erstmals im Frühjahr 2009 in Südbrandenburg gesehen. Das waren auch Holstein x Uckermärker. Im Südwesten für mich damals völlig unbekannt.

In den letzten Jahren haben die Mastanpaarungen deutlich zugenommen, einerseits steigt die Nutzungsdauer unserer Kühe langsam aber stetig in den letzten Jahrzehnten und andererseits verringern sich die Aufzuchtverluste (ad libitum-Tränke usw.) Also werden über die gesamte Population weniger neue Kühe benötigt, aber es gebe noch mehr. Der Export von Zuchtvieh ist kaum eine Möglichkeit, denn auch wenn die Zuchtverbände das immer hoch halten sind das keine 100.000 pro Jahr, also vielleicht so 5 %. 

Neben der verlängerten Laktation sind dann Masthybriden eine mittlerweile weit verbreitete Möglichkeit die Nachzucht zu verringern, denn sowohl die männlichen als auch die weiblichen Kälber gehen in die Rindermast.

War heute früh ein Bullenkalb von 52 kg, Mutter ist Gandhi, die zum fünften Mal kalbte. Vater ist Magnum PP von der RBB. Typisch für die Uckermärkerkreuzungen sind die starke Streuung in der Fellfärbung der Kälber; da kommen wieder die beiden Ursprungsrassen Fleckvieh und Charolais nach so vielen Generationen in Reinzucht wieder durch. Sie reicht von "sehr blassem" Fleckvieh bis komplett grau wie Charolais-Kreuzungen.

Fortsetzung folgt!

Benjamin


 


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