Sonntag, 24. November 2019

Gebärmuttervorfall - Teil 3

Es hat wirklich Seltenheitswert: Am Freitag hatte ich mal wieder eine Kuh mit Gebärmuttervorfall (siehe auch Posts vom 28.08.2014 und 09.07.2016). 
Abends riefen mich meine Kollegen an, dass in der Abkalbebox eine Kuh mit Gebärmuttervorfall liegt, die gerade gekalbt und scheinbar die Gebärmutter unmittelbar danach rausgedrückt hatte. Als ich dazu kam hatten sie schon sicherheitshalber die anderen Kühe allesamt weggesperrt und waren mit dem Wasserschlauch am Kühlen. Es war wirklich noch sehr frisch, denn es hing noch die Nachgeburt an den Karunkeln. 

Bis der Tierarzt kam kühlte ich die Gebärmutter weiter und überlegte dabei wann der letzte Vorfall gewesen war: Im Juli 2016, vor über drei Jahren. Denn mit unserem damaligen Tierarzt hatte ich mich dabei über das Halbfinalspiel der Fußball-EM am Abend davor unterhalten, wo ich kein Fernsehn schaue und die als zu bauernunfreundlichen Zeiten spielen.
Das 2014 "alle zwei, drei Jahre mal" stimmte also wieder und die damals angenommene Häufigkeit 1 von 1.000 Kalbungen korrigiere ich auf 1 von 2.000 Kalbungen.

Wurde bei den letzten beiden Fällen im Stehen die Gebärmutter wieder zurückgeschoben lag die Kuh diesmal mit Milchfieber fest. Dies wird dadurch begünstigt, dass das Herausdrücken der Gebärmutter extrem viel Calcium verbraucht und dann genauso wie bei "normalen" Milchfieber zu wenig für die Muskeltätigkeit zum Austehen vorhanden ist.
Die Kuh wurde daher nach einer Infusion mit dem Teleskoplader an den Hinterbeinen hochgezogen und hing dann in Rückenlage. Zuerst wurde noch die Nachgeburt abenommen, wenn die schon so leicht zugänglich ist.

Hat alles gut funktioniert, sie ist danach auch aufgestanden und heute dann hat sie schon 35 Liter gemolken.

Benjamin

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