Dienstag, 26. Januar 2016

Testherdentag - Teil 2

Zum Testherdentag gibt es neben den Berichten zum aktuellen Stand auch immer Vorträge, was mit den erhobenen Daten herausgefunden wurde.
Fr. Kopke von der Uni Halle stellte die Ergebnisse des Mortellaromonitorings (siehe auch Posts vom 08.10.2015 und 28.10.2015) an 6.000 Kühen aus mecklenburger und brandenburger
Testherden vor. Dabei waren dreimal im dreiwöchigen Abstand die Hinterfüße auf Mortellaro bonitiert worden. Dabei waren es fast nur Höfe mit Außenmelkerkarussellen, weil ein hoher Durchsatz bei bester Sicht. Bei der Berechnung der Erblichkeiten waren wir ausgeschlossen worden, weil die zu diesem Zeitpunkt vielen akuten Mortellarofälle (hatten aber auch die beste Entwicklung über die drei Termine!) das Gesamtbild verzerrten. Die Erblichkeiten lagen mit 12 - 42% bei den einzelnen Merkmalen höher als vorher gedacht und nun schließt sich eine genomische Studie an, wo es schon einige vielversprechende Genorte für die Mortellaroanfälligkeit zu geben scheint.
Prof. Swalve von der Uni Halle, quasi der "Vater" des Testherdenprogramms stellte eine Masterarbeit vor, in der der Einfluss verschiedener Exterieurmerkmale auf die Nutzungsdauer aus dem Datenmaterial von 11.000 Testherdenkühen untersucht wurde. Dabei war das Ergebnis, dass meist die extreme Ausprägung von Merkmalen schlecht für die Nutzungsdauer ist. Als wichtige Merkmale wurden die Sprunggelenke und viele der Eutermerkmale gefunden, im Gegensatz zu Körpermerkmalen, die kaum Einflüsse zeigten.
Dr. Boldt stellte Ergebnisse von der Berechnung des Einflusses von Exterieurmerkmalen auf Gesundheitsparameter vor. Dabei kam heraus, dass die Beckenneigung einen Einfluss auf die Totgeburtenrate hat, die Beckenbreite aber nicht. Und tiefe und sehr milchtypische Kühe
haben häufiger Stoffwechselprobleme, was vor allem bei der Körpertiefe überraschte. Dagegen war es ganz plausibel, dass Kühe mit schlechten Beinen häufiger Klauenerkrankungen haben.

Benjamin

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