Samstag, 9. Januar 2016

Schwanzamputation

Kuh Nr. 1183, Samone - benannt nach ihrem Vater Samburu, was man an den Dalmatinerflecken sieht - hatte echt Pech: Eine andere Kuh muss ihr unglücklich auf den Schwanz getreten sein, sodass sich die Verletzung entzündete und ein eitriger Abszess entstand, der ins Rückenmark zog. Daher musste nun der Schwanz amputiert werden. 
Zum Ablauf: Der Schwanz wird unter Lokalanästhesie gesetzt, unterhalb der Stelle der Abtrennung in einen Besamungshandschuh gepackt - also ein weiteres Einsatzgebiet dafür (vgl. Post vom 25.12.2015) - , der Rest gewaschen und kahlrasiert und oben fest abgeschnürt, dass nicht zu viel Blut verloren geht. Die Lache auf dem Foto stammt aus dem unteren Teil des Schwanzes, was zurück lief. Dann werden zwei Hautlappen freigeschnitten, mit denen nach dem Abtrennen des Schwanzes zwischen zwei Wirbeln die Querschnittsfläche abgedeckt und vernäht wird, dass das neue Schwanzende auch von Haut umschlossen ist. Danach wird noch ein Verband umgelegt, dass es ungestört verheilen kann.
Meine Aufgabe war dabei den Schwanz passend zu halten bzw. später den Stummel möglichst weit vom schmutzigen Rest der Kuh weg.
Und sie war die ganze Zeit über extrem ruhig bis sogar desinteressiert und fing irgendwann an wiederzukauen.

Das Foto nach erfolgreicher Operation. Da der Abszess, als Verdickung am linken Schwanzstück zu sehen, ziemlich in der Mitte saß musste recht viel amputiert werden, sodass nur noch ein ungefähr 20 cm langer Stummel übrig blieb:

Benjamin

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