Als Bauer sehe ich mich entwicklungsgeschichtlich fortgeschrittener als die Jäger und Sammler. Aber manchmal kommt es dann doch zu einem Rückfall in die Altsteinzeit: Auf Nutria-Jagd.
Am Mittwoch hatten wir eine Nutira im Pinnower Melkhaus. Die Frühschicht sah sie morgens und am Abend habe ich sie dann selbst gesehen.
In Brandenburg ist halt alles etwas größer: Melkkarussell XXL und Ratten XXL.
Loswerden wollten wir sie natürlich sofort, nicht dass die noch Kabel am Karussell anknabbert und wird genau zu den Weihnachtsfeiertagen ohne funktionsfähige Melktechnik dastehen.
Erste Maßnahme war eines der Sektionaltore ein stückweit aufzulassen als Ausgang, dass sie selber wieder rausgeht.
Rattengift schlossen wir aus, zwar haben wir für die vorgeschriebene Schadnagerbekämpfung genügend auf Lager, ob die das fressen konnten wir uns aber nicht vorstellen. Außerdem direkt am Melkkarussell bei der Lebensmittelproduktion war das ein KO-Kriterium.
Also hat Uwe bei unserem ehemaligen Kollegen, der mittlerweile mehr Berufsjäger als Rentner ist eine Lebendfalle organisiert. Für eine Nutria entsprechend so groß, dass ich die mit meinem Kuhauto abholen musste.
Mit etwas Gemüse prepariert haben wir sie in den Tunnel unter dem Ein-/Ausgangsbereich vom Karussell geschafft. Das ist der ungestörteste Bereich im Melkhaus und ein potentielles Versteck.
Oben sieht man die Betonkante und ganz rechts in der Ecke den Rand der Karussellplattform:
Heute habe ich die Falle wieder rausgezerrt, weil immer noch leer, aber total zugeschissen, was von oben durch den Spalt an der Plattform runtergefallen war. Die Nutria scheint wohl doch freiwillig gegangen sein, sie wurde auch seit Mittwochabend nicht mehr gesichtet.
Benjamin
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