Zur TU2, nachdem ich einen Post versprochen habe, weil die Drillinge in der TU2 nicht entdeckt worden waren.
Das ist ein Teil vom Herdenmanagement den ich noch nie im Kuhblog behandelt habe, auch weil wir das noch nicht so lange machen.
Die klassische Trächtigkeitsuntersuchung (TU) machen wir als zwischen dem 35. und 42. Tag nach der Besamung. (dpi - days post insemination). Das hat den Vorteil dass einerseits die meisten der Frühaborte nach zunächst doch erfolgreicher Befruchtung schon rum sind und bei nicht erfolgreicher Befruchtung die Kuh bei laufendem Zyklus um den 42. Tag wieder in Brunst kommt und dann meist einige Tage davor ist.
Weitere Trächtigkeitsuntersuchungen werden in der Zwischenzeit nicht mehr gemacht. Spätaborte finden wir doch recht zuverlässig, sowohl Fruchtabgänge wo man Nachgeburt sieht als auch rindernde Kühe die eigentlich tragend sein sollen. Es gibt aber auch nicht selten Kühe die "aufs Kalb rindern", die bei brünstigen Kühen "aus Spaß mitrammeln".
Die TU2 machen wir als wöchentlich mittwochs bei den Kühen die am Donnerstag die folgende Woche trockengestellt werden sollen.
Wichtig ist die Bestätigung der Trächtigkeit, ob es nicht einen unbemerkten Spätabort gab. Eine leere Kuh trockenzustellen macht ja keinen Sinn, denn die kann man ja noch weitermelken bzw. wenn sie noch genug Milch hat (mehr als 25 - 28 kg) für die Besamung reaktivieren. Das kommt in ca. 1 % der Fälle vor, die Hälfte geht wieder in die Besamung, die andere wird noch abgemolken und geht ein paar Monate später zur Schlachtung.
Die 2. Trächtigkeitsuntersuchung erfolgt nicht mit Ultraschall sondern per Hand rektal-manuell. Weil Ultraschall sieht in dem Trächtigkeitsstadium nichts mehr. Dabei wird nach Zwillingsträchtigkeiten gesucht, ob welche bei der TU1 nicht entdeckt wurden bzw. ob bei bekannten Zwillingsträchtigkeiten noch beide da sind und nicht einer in der Zwischenzeit abgestorben. Weil bei Zwillingen werden die Kühe eine Woche früher trockengedtellt, da die Tragedauer eine Woche kürzer ist. Das ist Im HERDEplus so hinterlegt, das gabs früher im Herde W nicht, da gab es auch nicht den Befund Mehrlingsträchtigkeit. Die 7 Tage entsprechen auch meiner Erfahrung aus der ewigen Abkalbeliste, wo man dagegen landläufig als von zwei Wochen liest.
Man fühlt auch in welchem Gebärmutterhorn das Kalb liegt, das ist vom Bedeutung bei einem Kaiserschnitt. Das schreibe ich aber nicht auf, die Dokumentation ist mir dann doch zu aufwändig, wenn man das nur alle paar Jahre braucht. Natürlich wäre das die professionelle Goldrand-Lösung die der Benjamin als gerne anstrebt...
Und wenn die Kühe schon mal im Fressgitter stehen werden die Schwänze geschoren dass die für die Trockenstehzeit ordentlich sind, der BCS für das Fütterungscontrolling bestimmt und ggf. Kühe die Lahmheiten zeigen nochmal zur Klauenpflege geschickt
Benjamin
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