Da mein Weinleseurlaub zu früh angefangen hatte musste ein Alternativprogramm her. Fremde Kühe gehen natürlich immer und so war ich auch wieder in Lampertheim, zum dritten Mal in diesem Jahr.
1. aktueller Stand: Es war gerade eine etwas ruhigere Phase, nachdem sich wegen des unbeständigen Wetters die Getreideernte und Strohbergung lange hingezogen hatte. Danach waren noch Zwischenfrüchte gedrillt worden. Am jetzigen Sonntag soll der Silomais gehäckselt werden, die Silos waren schon leer und vorbereitet. Ein Hektar soll vorerst stehen bleiben zum "Blitzen" (siehe auch Post vom 07.09.2021) bis die Silos durchsiliert sind; wobei es kein Mengele Maisblitz ist sondern ein Pöttinger MEX. Der hat eine "eingebaute Sortierfunktion": Da die Scheibenradhäcksler im Vergleich zu den Trommelhäckslern (üblich bei Selbstfahrern) kein Beschleuniger haben fliegt das Häckselgut nicht besonders weit. So landen die leichtere Teile wie Lieschblätter schon vorne auf dem Anhänger und die schwereren wie Körner und Spindeln hinten. Vorne mit mehr Rohfaser ist für das Jungvieh und hinten mit mehr Energie für die Milchkühe.
Die Zuckerrübenernte hat erst in anderen Teilen des Einzugsgebiets der Zuckerfabrik Offstein begonnen. Aufgrund des nassen Sommers werden gute Erträge erwartet. Die Blätter haben aber wegen der Hitze Anfang September arg gelitten.
2. Fütterung: Wenn die Maissilos leer sind wird folglich aktuell auch kein Mais gefüttert. Wobei das im Südwesten nicht so ungewöhnlich ist, dass der Mais in manchen Jahren nicht bis zur Ernte reicht.
Gefüttert wird momentan Luzernesilage 2. Schnitt aus Wickelballen, Stroh für die Strukturversorgung, Melasseschnitzel und Milchleistungsfutter. Bei der kleinen Herde wird das Kraftfutter als Mischfutter gefüttert und nicht aus Einzelkomponenten gemischt. Da der Sieplo das viel Grobfutter nicht eingefräst und gemischt bekommt wird wieder einzeln vorgelegt.
Etwas weniger Milch geben die Kühe zwar, aber von der Körperkondition sehen sie merklich besser aus. Die Herde empfinde ich immer als recht dünn, da wird auch viel von der Genetik her reinspielen. Ist eher ungewöhnlich, denn bei viel Luzerne werden die Kühe tendenziell dünner.
3. Neues:
Einmal die Stallbeleuchtung mit LED-Röhren. Das habe ich im Juli nicht gesehen, weil es da um die Uhrzeit noch hell war. Nicht so was Komplexes wie das L4C (siehe Post vom 28.08.2021) sondern die alten Leuchtstoffröhren durch LED-Röhren ersetzt und auch die Position vom Futtertisch ein Stück weg Richtung Seitenwände verändert. Der Stall ist jetzt viel besser ausgeleuchtet, kein Vergleich zu dem wie ich ihn die letzten 13 Jahre gekannt habe.
Und der neue Grubber wurde begutachtet: Ein Kverneland Enduro 3000. Bisher wurde die nicht wendende Bodenbearbeitung mit einer 3 m V-Scheibenegge der örtlichen Maschinengemeinschaft gemacht. Da die ziemlich verschlissen war und keine Entscheidung über die Reparatur zu erwarten war ist wurde wieder zur Eigenmechanisierung. Der Grubber hat auf 3 m Arbeitsbreite 10 Zinken an drei Balken und die für Kverneland typische Steinsicherung mit den grünen Blattfedern. Dahinter gezackte Scheiben zum Einebnen und eine Dachringwalze zur Rückverfestigung. Als Schare Gänsefußschare für die flache Stoppelbearbeitung und über ein Schnellwechselsystem gegen Herzschare für die tiefere Grundbodenbearbeitung zu tauschen.
Ohne Klappung und Fahrwerk ist der recht übersichtlich.
Der John Deere 6800 ist mit seinen 5 t und 90 kW an seiner Leistungsgrenze und braucht auch das größere Frontgewicht um vorne nicht zu leicht zu werden.
Da es da auch schon dunkel war habe ich leider kein Foto davon gemacht.
Hier der Link dazu auf der Internetseite von Kverneland:
Benjamin
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