Freitag, 23. Juli 2021

Fettsäuren

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Die Kohlenhydratverdauung im Pansen wird durch die Pansenmikroben geleistet. Und diese gehen deutlich weiter als die Verdauung bei den Monogastriern. Zunächst werden die Mehrfachzucker in Einfachzucker gespalten und dabei können die Mikroben auch die Verbindungen der Cellulose (ß-glykosidische Bindung) spalten,  was DER große evolutionäre Vorteil der Wiederkäuer ist.

Die Einfachzucker werden über mehrere Wege in kurzkettige Fettsäuren abgebaut, die dann durch die Pansenwand aufgenommen werden können.

Die Abbauwege sind nach den Endprodukten benannt:
Acetatweg; Acetat als Salz der Essigsäure (CH3COOH)
Propionatweg; Propionat als Salz der Propionsäure (C2H5COOH)
Butyratweg; Butyrat als Salz der Buttersäure (C3H7COOH)

Auf der einen Seite ist die Entstehung der einzelnen Fettsäuren abhängig vom Futter, das die für die Einzelnen Abbauwege zuständigen Mikroben bevorzugen. Beim Acetatweg ist es Rohfaser, für den Propionat und Butyratweg Stärke und Zucker. So sind die Anteile der einzelnen Fettsäuren im Pansen je nach Futter unterschiedlich.

Und auf der anderen Seite unterscheiden sich die Fettsäuren zudem in ihrer Verwendung durch den Stoffwechsel. Aus Acetat werden vor allem Fette gebildet und aus Propionat Glukose als Energieträger im Körper und für Laktose in der Milch.

Daraus ergibt sich ganz grob:
Rohfaser = Cellulose, wird zu Acetat, wird zum Milchfett, macht Fettprozente
Stärke wird zu Propionat, wird zu Glukose, wird zu Laktose, macht Milchmenge (da Laktose über Osmose Wasser ins Euter "zieht")

Benjamin

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