Gestern war eine Abordnung der Klinik für Klauentiere der FU Berlin bei uns auf der Milchviehanlage in Pinnow zur Bestandsuntersuchung. Ziel ist es den Stoffwechselzustand der Kühe über alle Laktationsstadien hinweg genauer zu untersuchen.
Wir hatten im Vorfeld Listen bekommen, wieviel Kühe mit wieviel Tagen in Milch repräsentativ für die Probennahme auszuwählen sind.
Je nach Gruppe wurden dann Harnproben, vier veschiedene Blutproben und Haarproben genommen sowie die Rückenfettdicke gemessen und diese dann auch noch zufällig bei Kühen in den Stallabteilen.
Die Tierärztin war sehr routiniert und dermaßen schnell. Besonders bei der Rückenfettdickenmessung, Ultraschall kenne ich ja hauptsächlich von den Trächtigkeitsuntersuchungen (siehe Post vom 08.01.2016), wo es mit Leerräumen des Enddarms und dem Suchen nach der Gebärmutter schon etwas dauert. Dagegen war die Rückenfettdickenmessung eine Sache von 5 Sekunden! Viel schneller als man für eine BCS-Einstufung braucht und der begrenzende Faktor war das Ablesen der Halsbänder, da kam ich kaum hinterher.
Und auch die wissenschaftlichen Ansprüche, dass die Harnproben nicht mit der "Streichelmethode" gewonnen werden sondern bei allen Kühen per Harnröhrenkatheter, natürlich ebenfalls in beeindruckender Geschwindigkeit.
Zum Schluss wurde ein umfangreicher Fragebogen ausgefüllt und es gab eine Datensicherung vom Herde-Programm mit den Kuhakten. Der zweite Besuch zur Auswertung soll Anfang Mai stattfinden.
Noch ein Foto von der Blutprobennahme mit den beiden hochmotivierten und besonders an Großvieh interessierten Studentinnen. Dies war in der Abkalbebox mit den Kühen in der Vorbereitungsfütterung, wo es kein Fressgitter gibt und wir die Kühe zwischen den Toren einfangen mussten, die auch zur Fixierung für die Geburtshilfe genommen werden. Dabei wurden alle Proben nacheinander an der Kuh genommen.
Uwe schrieb die Nummern mit, trieb die Kühe bei und half mir beim Einfangen. Dann reichte ich das Material für die Harnprobe und parallel wurde für die Haarprobe etwas vom Hüfthöcker abrasiert - wichtig dabei von schwarzem Haar, weil sich das in den Gehalten von Weißem und Rotem unterscheidet - dann die vier Blutproben genommen und zum Schluss die Rückenfettdicke gemessen.
Benjamin
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