Meine Entwicklung zu Fütterungsgruppen in den letzten 10 Jahren.
Im Studium habe ich sowohl das Berechnen von Teil- als auch Totalmischrationen gelernt, die Teilmischrationen waren damals in Rheinland-Pfalz vorherrschend.
Wie ich nach Brandenburg kam gabs dann TMR mit Leistungsgruppen. Nicht klassisch mit der Aufteilung in Frischmelker-, Hochleistungs- und Altmelkergruppe sondern viergeteilt mit einer zusätzlichen mittleren Leistungsgruppe.
Die melkenden Kühe also mit vier veschiedenen Rationen, die sich hauptsächlich im Kraftfutteranteil und -zusammensetzung unterschieden.
Mein Fütterungsberater hat mich lange versucht dazu zu überreden die mittlere Leistungsgruppe und Hochleistungsgruppe mit der gleichen Ration zu füttern. Er hatte damit Erfahrung bei mehreren Kleinbetrieben die aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nur eine Ration fütterten. Und die Kühe würden im Laktationsverlauf ihre Futteraufnahme auch der Leistung anpassen.
Grund dagegen war bei uns dass sich kein arbeitswirtschaftlicher Vorteil ergab, weil beide Gruppen eh eine eigene Ladung vom Mischwagen ergeben. Sowie die Vermeidung von Luxuskonsum von teurem Kraftfutter (20 Liter-Kuh) und Verfettungsgefahr.
Vor drei Jahren wurden sie dann doch gleich gefüttert und nur noch zusätzlich die Altmelkergruppe. Hauptgrund war die Einsparung der monatlichen Gruppensortierung mit der damit verbundenen Arbeit und vor allem dem Stress für die Kühe.
Seit einem dreiviertel Jahr werden alle melkenden Kühe mit der gleichen Ration gefüttert und es funktioniert tatschlich ohne Verfettung. Die durchschnittiche Leistung ist angestiegen, weil der Leistungseinbruch beim Umstellen in die Altmelkergruppe entfällt und die Tagesleistung zum Trockenstellen ist ebenfalls angestiegen. So wurde das Thema tierindividueller Besamungsstart jetzt wichtiger um da nicht zu hoch zu kommen bzw. die Laktationskurve zu früh abwürgen zu müssen.
Benjamin
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