Vor zweieinhalb Wochen hatte ich mit einem meiner Kollegen eine Diskussion über die richtige Entnahme im Silo. Er war der Meinung relativ dicke Schichten auf einmal zu entnehmen aus Gründen der Arbeitseffektivität, weil es schneller geht. Ich war dagegen der Meinung, möglichst dünne Schichten zu entnehmen, dass man schneller vom ganzen Silostock im Querschnitt entnommen hat und der Sauerstoff erneut anfangen muss einzudringen.
Die Diskussion blieb erstmal ohne Ergebnis und ich beschloss mal wieder den Silovorschub zu ermitteln. Das habe ich schon paar Mal gemacht, nachdem ich das 2015 beim Fütterungslehrgang in Iden gelernt hatte: Man malt mit Fettstift in regelmäßigen Zeitabständen Striche an die Silomauer.
Zur Silierung siehe Post vom 19.09.2021.
Der Vorschub ist wichtig, denn von der Anschnittsfläche aus dringt Sauerstoff in den Silostock ein und stört die stabilen Verhältnisse. So kriegen dann Mikroben Sauerstoff die die Silage verderben und die wird warm, daher der Begriff Nacherwärmung. Man muss quasi schneller die Silage entnehmen als der Sauerstoff eindringt.
Faustzahlen sind im Sommer 2,5 m Vorschub pro Woche, im Winter 1,5 m. Für das "Sommerhalbjahr" April bis Oktober wären das 75 m, für das "Winterhalbjahr" November bis März 33 m. Maissilage und Grassilage, vielleicht noch mehrere Schnitte oder noch andere Silagen, da werden es schnell viele Silometer. Und Silos sind meistens zu breit und hoch, hoch daher weile Höhe relativ günstig ist. Der letzte Meter an Höhe braucht nur Silomauer. Und die Breite zum bequem Abladen, bei 20 - 24 m Breite kann man mit einem Zug aus 2 HW80 direkt im Silo abkippen, was schneller geht als allen anderen Verfahren.
Meine Markierungen sind auf dem Foto nicht zu sehen, daher habe ich sie nachgemalt. Die sind jeweils 40 cm vor der Anschnittsfläche weil am Rand immer nicht bündig abgeschlossen werden kann. Beim letzten "Strich" stand noch bisschen mehr und da habe ich eine Markierung in die Silage geritzt. Unten liegt der Zollstock als Größenvergleich. Vom 13. bis 21.Juli waren es rund 2,5 m, vom 21. bis 28. Juli rund 2,3 m. Also etwas unter den empfohlenen 2,5 m.
Benjamin
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