Heute war ich nach Ewigkeiten endlich mal wieder auf meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle. Wegen Corona war das die letzten zweieinhalb Jahre sehr dürftig gewesen. Im ersten Halbjahr 2020 nicht, dann einmal im Juli 2020 zwischen erster und zweiter Welle und jetzt zwischen vierter und fünfter Welle. Da muss ich in einen antizyklischen Rhythmus kommen.
Und ganz ungewohnt musste ich mich auf den Besuch vorbereiten und über Braunies Familie nachlesen. Zwei Jahre sind bei Rindern halt gut eine Generation.
Auch ungewohnt war der Besuch zur Melkzeit nachmittags. Das war letztmals im September 2010 der Fall gewesen als ich beim Luzerneversuch für meine Bachelorarbeit Milchleistungsprüfung gemacht habe. Später habe ich immer die Frühschicht übernommen und diese Zeit bei meinen Besuchen danach stets beibehalten.
Endlich wieder in meinem Stammmelkstand! Ich hab zwar dort nicht melken gelernt (den alten Neumühler Melkstand gibt es nicht mehr), aber es war der dritte Melkstand in dem ich gemolken habe und der hat mich sehr geprägt und ich bin immer wieder gerne dort.
Links 8 FGM RE, acht Fischgrätenplätze mit Schnellaustrieb, rechts 10 Sbs, 10x Side-by-Side, auch mit Schnellaustrieb:
Genau wie zu meiner Praktikantenzeit im Mai 2008 war auch eine Schülergruppe da, die in den roten Overalls im Melkstand rumgewuselt sind und auch sehr interessiert waren.
Wann hatte ich denn zum letzten Mal das Handmelken erklärt? Zumindest bei zweien meiner Kuhblog-Stammleserinnen kann ich mich gut daran erinnern.
Vor zwei Jahren habe ich geschrieben, dass ich von der Euterform der Braunviecher enttäuscht war (siehe Post vom 24.07.2020). Das hat sich jetzt aber verwachsen; auf dem Melkstand sind sie mir nämlich nicht aufgefallen. Später stand Martina (1700) am Ausgang im Weg und wollte gestreichelt werden. Die Kühe auf Neumühle sind mit dem ganzen Betrieb im Stall und ständig fremden Personen ja extrem gechillt und tiefenentspannt, aber das war schon auffällig. Ein sehr einfach zu bearbeitendes Foto für den Kuhblog; die Ohrmarken sind leicht unkenntlich zu machen:
Pamela (1800) hatte ich beim Melken gar nicht gesehen, dann aber im Stall, die Braunvieh sieht man nun mal gut aus der Herde heraus.
Bei diesem Foto will ich das Nachdunkeln des Dachs erwähnen. Der Stall ist jetzt 13 Jahre alt und mit Abstand von 2 Jahren ist es mir deutlich aufgefallen wie dunkel die Unterseite der Dacheindeckung geworden ist. Das sind Wellfaserplatten und da setzt sich mit der Zeit Staub zwischen die Fasern und werden dunkler. Ein anderen Nachteil ist die Wärmespeicherfähigkeit, die Platten heizen sich tagsüber auf und geben die Wärme nachts dann in den Stall ab. Auf Neumühle ist dieses Problem entschärft weil auf dem Dach eine Photovoltaikanlage (ca. 400 kW) installiert ist:
Fortsetzung folgt!
Benjamin
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