Mittwoch, 10. April 2019

Neumühle 1/2019

Wie ich nun ein verlängertes Wochenende in der alten Heimat gewesen bin stand auch wieder ein Besuch bei meinem Stammbetrieb Hofgut Neumühle an.

Erster Eindruck im Melkstand: Die Kühe melken alle 25 kg pro Melkzeit; das war zwar die Hochleistungsgruppe aber geschätzt liegt der Melkdurchschnitt bei 37 kg.

Im Jungviehbereich laufen jetzt zwei Braunviehfärsen zwischen den Schwarzbunten. Die wurden aus dem Allgäu angeschafft als "Anschauungsmaterial", dass es auch noch andere Rinderrassen gibt:





















Nr. 413 Kanada (siehe Post vom 05.07.2016) ist mit knapp 15 Jahren und 13 Kälbern die älteste Kuh der Herde und die letzte von denen, die 2010/11 beim Luzerneversuch dabei war, über den ich meine Abschlussarbeit geschrieben habe. 
Und sie hat Ende Februar als erste Kuh überhaupt auf Hofgut Neumühle die 100.000 Liter Lebensleistung geschafft!

Braunies Familie wird immer kleiner. Ihre jüngste Schwester Leonie (2.) ist im Februar abgegangen. Bleibt nur noch ihre Enkelin Mai (2.) übrig, sie soll am Wochenende zum dritten Mal kalben. Und erfreut sich bester Gesundheit, in ihrer zweiten Laktation hat sie einen wahren Start-Ziel-Sieg auf der Überholspur hingelegt: In 366 Melktagen gab sie 15.704 kg, das sind durchschnittlich 43 kg am Tag, bei mehr als ordentlichen Inhaltsstoffen von 4,51 % Fett und 3,53 % Eiweiß. Auf die 305-Tage-Leistung umgerechnet waren es 13.773 kg mit 4,36 % Fett und 3,43 %, macht 1072 Fett-Eiweiß-Kilo. Ich habe da nicht den Vergleich, aber vielleicht kommt sie damit in die rheinland-pfälzische Bestenliste.
Einen Milchzuchtwert hat sie von nur leicht überdurchschnittlichen 108, bei sogar negativer Milchmenge. Soviel wieder zum Unterschied Genotyp und Phänotyp; dass die Genetik das Eine ist, aber was die Kuh aufgrund der Fütterung und Haltungsbedingungen dann leistet das Andere.

Im Versuchsbereich ist ein kleiner Teil für Trockensteher abgegrenzt, für Versuche wo die Futteraufnahme vor der Kalbung auch erfasst wird. Daher ein Foto von ihr am Wiegetrog.
Wie die meisten der Kühe mittlerweile trägt sie drei Halsbänder. Von links:
Das grüne Halsband mit dem Gewicht unten dran ist ein ganz Normales von Kerbl, auf der anderen Seite ist der Sensor vom InnoCow.
Das schwarz-blaue ist das Halsband von Heatime für die Brunsterkennung. 
Das weiße Halsband mit der Stallnummer und dem Transponder von Insentec für die Wiegetröge.
Dazu kommt noch am Vorderbein der Transponder von Nedap (in GEA-Grün) für die Erkennung im Melkstand und an den Selektionstoren.
Als Forschungskuh hat sie halt ganze vier Identitäten:

Benjamin


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