Montag, 22. April 2019

Wieder nach Iden - Teil 2

Beim Tag des Milchviehhalters ging es mit zwei Vorträgen nach der Mittagspause weiter:
4. Fr. Denißen von der Landwirtschaftskammer NRW über einen Versuch zur Nass-TMR auf Haus Riswick. Angelehnt an die Komapkt-TMR nach Kristensen aus Dänemark, aber ohne das lange Einweichen und das Zermusen, weil die Annahme, dass die Kühe keine Struktur sondern nur Faser brauchen sehr gewagt ist. Daher eine normale TMR mit Wasser versetzt, wie ich auch schon dazu  experimentiert habe (siehe Post vom 16.08.2018) Im Gegensatz zu meinen Versuchen wurde aus technologischen Gründen (Vertikalschneckenmischer) das Wasser zum Schluss hinzugegeben. Das waren dann zwischen 12,5 und 14,5 l Wasser pro Kuh am Tag und die gefütterten Rationen hatten einen Trockensubstanzgehalt von 37 bis 42 %.
Das Ganze mit wissenschaftlichem Versuchsdesign und die Fütterung mit den Wiegekübeln. Die Futteraufnahme und Milchleistung war in einem der beiden Durchgänge tendenziell höher. Das zusätzlich Wasser im Futter gleichen die Kühe durch weniger Saufen aus. Größter Effekt war aber die stark verminderte Selektion des Futters, die über die Schüttelbox nach bestimmten Zeitabschnitten im Tagesverlauf bestimmt wurde. Die Nacherwärmung ist bei täglicher Futtervorlage auch im Sommer kein Problem, zweitägig geht aber nicht. 

Und auch nach dem Versuch wird auf Haus Riswick weiterhin Wasser in die Ration gegeben, so 5 - 6 Liter pro Kuh und Tag.
5. Hr. Engelhard über den aktuellsten Versuch in Iden zur DCAB. Darüber hatte ich schon in einem ersten Bericht gelesen und auch mit einer der Beteiigten darüber gesprochen (Gruß an die fleißigen Kuhblog-Leser!). Vor allem mit dem Hintergrund der verstärkten Fütterung von Raps durch das Gentechnikfrei nehmen die Kühe mehr Schwefel auf, der die Kationen-Anionen-Bilanz durcheinander bringen kann. Beim Versuch wurden die Kühe auf verschiedene DCAB-Level eingestellt. Einflüsse auf Futteraufnahme und Milchleistung waren nicht nachzuweisen, aber auf Stoffwechselparamter. Aus Sicherheitsgründen waren auch nur altmelkende Kühe genommen worden und nur für einige Wochen. Als Empfehlung wurde abgeleitet die DCAB als Parameter in der Rationsberechnung zu berücksichtigen, um kritische Zustände vermeiden zu können. Zudem wurde mit den parallel durchgeführten Futtermitteluntersuchungen festgestellt, dass die DCAB über die Mineralstoffgehalte aufgrund von Boden, Düngung, Wachstum usw. in einer extremen Bandbreite schwankt und erheblich von Literaturwerten abweichen können.

Benjamin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen