Donnerstag, 19. Oktober 2017

Nach Lübz - Teil 1

Jetzt kommen endlich die ganzen noch ausstehenden Exkursionsberichte.
Mitte August war ich mit dem "harten Kern" meiner Exkursionsgruppe und einigen Weiteren bei der Lugtenberg UG in Lübz. Der dortige Produktionsleiter war mal bei uns Lehrling gewesen, auch wenn ich ihn nie im Stall erlebt habe; nur eine kurze Zeit bei den Mutterkühen. Aber er ist der Einzige, von dem meine Mannschaft nur Positives erzählt.

Der Betrieb ist seit vielen Jahren im gesamten Landkreis LUP führend in der Lebenstagsleistung, bei mittlerweile 19 kg. Die Lebensleistung der abgegangenen Kühe liegt bei gut 44.000 kg im Schnitt und dürfte weiter steigen bei einer Remontierungsrate von nur 17 %. 
Entsprechend wenige Kälber werden zur Zucht aufgezogen, eindrucksvoll verdeutlicht durch die Spermabehälter im Lager: Ein kleiner mit Holstein, ein großer mit Weiß-Blauen Belgiern. "Alles was unter 12.000 l gibt wird mit Belgiern besamt." Und die drüber mit Holstein und da auch ungesextes wegen der besseren Befruchtungsergebnisse.

Gemolken wird auf einem 52er-Außenemelkerkarussell von Lemmer-Fullwood, das wirklich sichtbar kleiner ist als eines mit 60 Plätzen (vgl. Post vom 01.02.2016). Alle Kühe werden dreimal täglich gemolken, dass auch die Abläufe aller drei Melkschichten am Tag indentisch sind. Die Hälfte der Schicht wird gemolken, dann die Kälber gefüttert, was vom Ablauf auch drei mal täglich identisch ist und dann andere Arbeiten wie Füttern, Einstreuen usw. gemacht. Von der gesamten Arbeitsorganisation recht abwechslungsreich für die einzelnen Positionen bei sehr universell einsetzbaren Leuten.

Der ursprüngliche Teil der Anlage besteht aus drei Typenställen L203 nebeneinander, mit einem an der anderen Stirnseite angeordnetem Treibweg. Die bisher beste Umbaulösung die ich gesehen habe: Auch vier Liegeboxenreihen, aber Außenfuttertische. Durch den wegfallenden Futtertisch in der Stallhülle gibt es mehr Platz und dadurch breit genuge Laufgänge. Dazu die gesamten Wände rausgerissen und Ventilatoren.
Gegen die tiefstehende Abendsonne, weil der Futtertisch beiderseits komplett von den Kühen belegt war:






















Der neuere Stall ist dann parallel zum Treibweg ein dreireihiger Offenfrontstall, vom Dach her im "amerikanischen Stil". Bei der zweiten Kuh von rechts ist am weißen Kopf zu erkennen, dass mal Montbeliard unter den Vorfahren waren. Hier wurde wie es in den 2000ern in MV modern war auch mal mit einer 3-Rassen-Rotationskreuzung aus Holstein, Montbeliard und Schwedischen Rotbunten gearbeitet:

Benjamin


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