Sonntag, 12. April 2015

Auf Seminar - Teil 3

Die Fütterungstricks in Iden. Tja, da gibts eigentlich keine. Ist mal wieder das typische der obersten Leistungsspitze: "Kompromisslos konsequent".
- Alles wird ordentlich gerechnet mit Grundfutteranalysen unter Berücksichtigung aller wichtigen Parameter. In der Frühlaktation Balanceakt zwischen genügend Struktur und genügend Energie im Futter, wobei der Struktur etwas mehr gegeben wird als laut Bedarf; die Lösung dafür ist eine möglichst hohe Futteraufnahme, dass von beidem genügend vorhanden ist.
- Im Lauf der Laktation mit abnehmender Milchleistung ist die Energie kein Problem mehr und es gilt daher zu vermeiden dass die Kühe zu fett werden. Dafür werden einmal im Monat alle Kühe eingestuft und entsprechend umgruppiert bzw. die Rationen angepasst, wenn sich die Kondition zu vieler Kühe verändert.
- Für das Feintuning wird bei der Tierbeobachtung die Wiederkauaktivität (Anteil kauender Kühe) gezählt und die Restfuttermengen erfasst. Darüber wird für die tägliche Strukturanpassung der Strohanteil im Futter gesteuert.
- Gute Grundfutterqualität versteht sich da von selbst.
- Einzige wirklich Besonderheit ist kein Soja in der Fütterung. Als einziger Proteinträger kommt Rapsextraktionsschrot zum Einsatz und um die Energiedifferenz zu Soja auszugleichen Futterfett.

Wer in der Milchviehfütterung unterwegs ist, dem wird Thomas Engelhard als Dezernatleiter Milchviehhaltung und -zucht in Iden ein Begriff sein. Hier ist er bei der BCS-Einstufung, ganz genau an dem Fleisch auf den Querfortsätzen der Lendenwirbel. Das System dahinter kannte zwar jeder, aber wenn man das nicht regelmäßig macht ist die Eingrenzung auf Viertelnoten schon schwer:




















Luzerne gilt als recht anspruchsvoll zu silierendes Futter, besonders in Reinkultur: Wenig Zucker für die Milchsäuregärung, dafür viel Eiweiß und Struktur. Ein wahrlich beispielhaftes Silo! 
In  der linken Silokammer der dritten Schnitt Gras, in der rechten die Luzerne:



















Partikellängenbestimmung mit der Schüttelbox. Da habe ich mich dann vorgedrängelt, wo ich das auf der Neumühle im Luzernefütterungsversuch als gemacht hatte. Hier war es aber eine dreistufige Box ohne das Gitter für die peNDF-Fraktion unter 1,18 mm, weil man diese Kenngröße meistens eh nicht braucht. Das besonderen in dem Fall war, dass im Restfutter (obere Reihe) weniger lange Partikel waren als im vorgelegten Futter (untere Reihe), also die Kühe diese gezielt herausgefressen haben:

Benjamin





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