Mit der August-Zuchtwertschätzung wurde ein neuer Zuchtwert eingeführt, der RZÖko - Relativzuchtwert für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe.
Der Zuchtwert war schon länger in Arbeit, ich kann mich da an eine Anekdote aus den Kreisen der RinderAllianz 2017 erinnern. Da hatten Vertreter der Zuchtverbände ein Treffen mit Öko-Funktionären bezüglich einem Ökozuchtwert. Die Berücksichtigung der Hornlosigkeit wegen dem Enthornungsverbot war da wichtig bis die Hörner-Fanatiker dagegen schossen und manch einer hatte von deren Existenz gar nicht gewusst.
Von der Einstellung "am liebsten negativer Milchzuchtwert" hatte ich auch mal gehört, was das zentrale Problem der ökologischen Milchproduktion trifft: Die bedarfsgerechte Ernährung der Milchkuh.
Das fängt mit der nicht bedarfsgerechten Düngung der Futterpflanzen an durch den Verzicht auf schnell verfügbare Mineraldünger. Die dann so großgehungerten Pflanzen haben niedrigen Futterwert und die Kühe können daraus auch nicht so viel machen, wenn sie zu wenig Energie und Eiweiß bekommen. Das sieht man schön an den niedrigen Milchinhaltsstoffen die die Öko-Kühe erreichen. Solch dünne Milch ist eigentlich nur bei Herdenleistungen über 12.000kg üblich.
Prinzipiell war ich dem RZÖko aufgeschlossen gegenüber, in eine so viel andere Richtung dürfte der nicht gehen. Mit der Milch rückwärts züchten will ich aber doch nicht...
Der RZÖko ist dem RZ€ sehr ähnlich, Nutzungsdauer (RZN) und Gesundheit (RZGesund) sind stärker gewichtet. Der RZM ist nicht drin, dafür Fett-kg und Eiweiß-kg bei gleichzeitiger negativen (!) Gewichtung der Milchmenge. Das ist der Versuch züchterisch die futterbedingt niedrigen Inhaltsstoffe anzuheben.
Töchterfruchtbarkeit (RZR) und Kälberfitness fallen raus und dafür kommt der BCS rein, auch wieder um züchterisch die futterbedingt schlechte Kondition zu verbessern.
Die Zusammensetzung des RZÖko:
Zum Vergleich die Zusammensetzung des RZ€:
Benjamin
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