Donnerstag, 17. August 2023

1250 Jahre Hawei

Hawei ist die umgangssprachliche Kurzform von Hangen-Weisheim, drei Dörfer weiter gelegen von meinem alten Heimatdorf.

Die Dörfer in Rheinhessen sind deutlich früher erstmals erwähnt worden als die in der Prignitz im 12. und 13. Jahrhundert (siehe auch Post vom 11.05.2016). Dort war es meistens in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, als die Dörfer in Schenkungsurkunden an das südhessische Kloster Lorsch genannt wurden. 
So auch Hangen-Weisheim im Jahre 773. 
 
Am letzten Wochende gab es ein großes Jubiläumsfest. Neben dem üblichen Bierzelt und Imbiss auch Kunsthandwerkermarkt und ein Bauernfest rund um die landwirtschaftliche Tradition. Der in Rheinhessen übliche Schwerpunkt des Weinbaus nicht, da ist es im August noch zu früh. Und die Viehhaltung auch nicht, die ist in den 1970ern aufgegeben worden und vor der flächendeckenden Einführung von Melkmaschinen sind da nur Mistgabeln übergeblieben die in der Weiterverwendung aufgebraucht wurden. Also keinerlei Kuhbezug.

Dafür Landmaschinen in großen Mengen: Oldtimer ab 1950, fast alles was noch fahren konnte, Youngtimer und moderne Maschinen, dazu von den Lohnunternehmern und dem Landtechnikhandel.

Von einem Lohnunternehmer ein John Deere S680i mit 9 m-Zürn-PowerFlow-Schneidwerk und als Besonderheit ein angebauter Zwischenfruchtstreuer mit Verteilgestänge, wo direkt nach der Mahd das Saatgut ausgebracht und dann mit dem Stoppelsturz eingearbeitet wird. Eine interessante Lösung, weil in der Gegend Zwischenfrüchte eigentlich erst mit den Greeningvorschriften aufkamen und die klassische Streutechnik nicht vorhanden ist:



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nur ein Teil der ausgestellten Maschinen, in der mittleren Reihe die Youngtimer, darunter in Rheinhessen natürlich die Dexheimer. In der vorderen Reihe Neumaschinen von der Raffeisen und da musste natürlich auch ein Fendt Ideal 7 (Singlerotor) dabei sein, der sonst als Vorführer läuft:



 

 

 

 

 

 

 

 

 


Rheinhessen gilt als Land der Reben und Rüben. Und wenn schon kein Weinbau vertreten war dann der Zuckerrübenanbau. Rechts ein Ropa Tiger 6 eines Lohnunternehmers, was eher unüblich ist weil die meisten Rübenvollernter in Rodegemeinschaften laufen. Die Kombination 3-Achser mit sechsreihigem Rodeaggregat ist dagegen üblich. In der kleinstrukturierten Landschaft kann die Schlagkraft von Neunreihern nicht ausgeschöpft werden und sind zudem im Transport zu unhandlich. Den 3-Achser mit 45 m³-Bunker braucht es dann um bei allen Feldern ohne Abfahrer einmal hoch und runter zu kommen.
Links eine fabrikneue Ropa Maus 6, die hatte ich noch nicht mal auf der Messe gesehen. Die kommt dann im September in der Abfuhrgemeinschaft zu ihrem Ersteinsatz:
 

 



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vorführung im Handdreschen mit Dreschflegeln. Die Garben wirken recht kompakt, weil bei modernen und eingekürzten Weizensorten die Halme sehr kurz und stabil sind. Anschließend wurde nicht geworfelt sondern mit einer Windfege gereinigt, die rechts im Bild zu erkennen ist. Davon habe ich kein Foto gemacht wegen Kinderarbeit und von der Arbeitssicherheit her:

Benjamin 


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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