Sonntag, 22. September 2019

Grapeliner - Teil 2

Der Grapeliner zieht seine Bahnen bzw. Reihen.
Paar Fotos und Berichte aus der diesjährigen Lese bei spätsommerlichen Wetter, aber mit schon recht kühlen Nächten, sodass es keine Probleme mit schnell gärenden Trauben gibt.

Entleeren von Dornfelder in den Maischewagen. Auf dem Foto erkennt man gut die grundsätzliche Bauweise eines Traubenvollernters, die sich aber je nach Modell im Detail unterscheidet. Der untere Teil ist zweigeteilt, sodass die Hälften jeweils zwischen der zu erntenden Reihe und der nebendran fährt. Jeder Teil besteht vorne und hinten aus einer Stütze mit einem Rad mit hydraulischen Radmotor, das vordere gelenkt und gebremst. Die Stützen sind hydraulisch höhenverstellbar, das geht von so - 5 cm im Parkposition, dass das Ernteaggregat aufsetzt, über ein paar cm bei der Ernte, ca. 20 cm für den Transport und 50 cm ganz ausgefahren wie hier zum Entleeren. Dann beträgt die Gesamthöhe ca. 4,2 m. Auf der linken Seite zwischen den Stützen befindet sich der Motor und darunter der Dieseltank, rechts der Behälter für 2.400 l Trauben, die für knappe 1000 m reichen, je nach Ertrag natürlich. Oben drauf ist die Fahrerkabine, dahinter die Übergabe vom Förderband zum Behälter und der Entrapper, dazu aber mehr in einem anderen Post.
Unten am Ernteaggregat sieht man die zwei weißen Tastbügel für die Richtungsanzeige:





















Blick vom Beifahrersitz aus. Beim Grapeliner sitzt der Fahrer zentral über der zu erntenden Reihe. Vorne sieht man das Lenkgestänge, das so ausladend wirkt, da ein Lenkeischlag von 85 ° möglich ist, damit kann auf einem der Hinterräder stehend gewendet werden. Unten sieht man zwei der Fußtaster für die Höhenverstellung der Stützen, damit werden die Stützen einer Seite hochgefahren. Darunter sind noch die Taster zum Runterfahren und daneben der Taster zum Aktivieren des Autopilots, der mit jeweils zwei Ultraschallsensoren an den vorderen Stützen die Maschine entlang der Reihe führt. An der Lenksäule kann man die Richtungsanzeige erkennen, die einem die Lenkrichtung bei manueller Lenkung vorgibt:




















Das Terminal zur Bedienung der Maschine, darüber läuft die ganze Einstellung und alle Anzeigen. Das dürfte der größte Computer von Müller Elektronik von Anfang der 2000er sein. Über 50 Tasten und so viele Untermenüs für die Einstellungen im Detail. Da wurde auch der Service von Ero deutlich, während der Saison gibt es eine 24-Stunden-Hotline. Die Frequenz des Schüttelwerks blieb nicht konstant und fiel während der Fahrt ab. Am Handy wurde erklärt, wo im Terminal die Basiswerte für die Sensoren korrigiert werden müssen und dann funktionierte es auf Anhieb wieder. Wirklich beeindruckend wenn ich das mit DeLaval vergleiche, wo abends niemand mehr zu erreichen ist und man nur hoffen kann, dass man es der für wirklich alles zuständigen Servicemonteur des lokalen Händlers besser hinkriegt als man selbst:

Fortsetzung mit der Funktionsweise folgt!

Benjamin 

 

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