Donnerstag, 25. August 2016

Nach Zarnekow - Teil 3

Der Höhepunkt der Betriebsbesichtigung in Zarnekow war eindeutig die Fütterungsanlage. Bandfütterungen habe ich schon öfters gesehen (vgl. Post vom 02.05.2016), aber in dieser Ausführung noch nie.
Denn in Zarnekow wird ein Großteil des Grundfutters in Hochsilos gelagert, die andererorts oftmals abgerissen wurden.

Sind 6 Silos vom Typ HS25M (M steht für monolithisch, also aus Beton gegossen) mit jeweils 2.000 m³ Inhalt.
Befüllt werden sie von oben: Mit der Kranbahn werden die Dächer abgehoben. Das Futter wird in einen Annahmedosierer (DS 300-14) gekippt, der einen HW80-Doppelzug auf einmal fasst. Dann geht es mit dem schrägen Förderband nach oben und weiter bis zum jeweiligen Silo. Ist das Silo fast voll kommen zum Abschluss noch mal 10 - 15 Ladungen frisches, nasses Futter drauf um genügend Gewicht zu haben, denn die gesamte Verdichtung erfolgt durch die Eigenmasse des Silostocks. Abschließend wird eine Silofolie eingezogen, die mit einem Spannring fixiert wird und das Dach oben wieder draufgesetzt; großer Vorteil: Es regnet nicht drauf und auch nicht auf die Anschnittsfläche bei der Entnahme.
Am unteren Bildrand erkennt man die Förderbänder des Austrags, die zum Längsförderband gehen, das die Grundfutterdosierer der eigentlichen Bandfütterung beschickt:





















 


Vorne an den Treppenhäusern ist auf jeder Etage eine Wartungsluke. Durch eine dieser Luken der Blick ins Silo auf die Fräse. Ist eine Obenentnahmefräse vom Typ VES 12 (Verteil- und Entnahmesystem, 12 m). Zur Befüllung fällt das Futter von oben in den Trichter und wird über die Schnecken (schlecht zu erkennen) nach außen verteilt während sich die Fräse langsam dreht; zur Entnahme drehen sich die Schnecken entgegengesetzt und fördern die Silage in den zentralen Schacht, der bei der Befüllung von einem unten an der Fräse befestigten Zylinder (Bombe genannt) vorgeformt wird. Durch den Schacht fällt die Silage auf das Austragsband. Ab und zu würde mal ein Schacht zusammenfallen und müsste dann wieder aufgebohrt werden:



















 


Ein sehr interessantes System, mit recht hoher Komplexität, aber damals für höchste Qualitätsansprüche und hohen Automatisierungsgrad gebaut. Deutsche Ingenieurskunst halt.

Benjamin

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