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Dienstag, 9. Juni 2015

Vorbereitung Milchleistungsprüfung

- zur Übersicht der Melkhausbau-Serie -> hier - 

Übernächste Woche wird die erste Milchleistungsprüfung im neuen Melkkarussell stattfinden. Daher fuhren wir heute zu unseren Nachbarn von der Agrargenossenschaft Karstädt, um uns dort den Ablauf anzuschauen. Als erstes fiel mir auf, dass man die fast 4 Jahre, die deren Karussell älter ist in den Details der Ausführung deutlich erkennt.
Bei uns wir es einen Tablet-PC geben, auf dem dann via WLAN vom Hauptcomputer aus Melkplatz, Kuhnummer und die Probenflaschen in der jeweiligen Kiste angezeigt werden, da braucht man die Zettel nur noch als Reserve. In Karstädt hat jeder Melkplatz neben dem Milchmengenmessgerät noch ein eigenes Melkplatzterminal, an dem die Probenflasche und Kiste angezeigt werden, wenn die Leistungsprüfer die Probe nehmen.
Bei 280 Kühen pro Stunde waren die beiden nicht gehetzt unterwegs. Natürlich erleichtert die Subwayausführung mit der gesamten Technik auf Brusthöhe die Arbeit sehr. Weite Wege sind es auch nicht; kurz vor dem Ausgang des Karussells, wo die Kühe ausgemolken sind, steht das Regal mit den Kisten. Die sind gruppenweise sortiert, sodass immer nur eine oder zwei gebraucht werden:

Benjamin


Sonntag, 23. Februar 2014

Außenmelker

- zur Melkhausbau-Serie -> hier -

Der Grund für den Besuch in Karstädt war ja die Besichtigung des Melkkarussells und daher gibt es jetzt einen Post für die technisch visierten Leser.
Das Karussell ist ein DeLaval PR3100 HD, der Typ wurde für den nordamerikanischen Markt entwickelt und dass die Mexikaner in Kalifornien das nicht in kürzester Zeit „abmelken“ die HD-Ausführung. D.h. viel Edelstahl, unanfälliger elektrischer Antrieb, die Melkzeugabnahme über Ketten statt Schnüre und Ohrmarkentransponder für die Tiererkennung.
Der Tierproduktionsleiter hatte mir mal gesagt: „Schaffen so 300 pro Stunde“; was ich nicht so recht glauben wollte. Jetzt habe ich mit der Stoppuhr daneben gestanden und in 2 Minuten ging es um 10,5 Plätze voran – also punktuell ein Durchsatz von 315 Kühen pro Stunde! Und der tatsächliche liegt auch nicht viel darunter, in 20 Minuten hielt das Karussell ein einziges Mal kurz an. Der Grund für den hohen Durchsatz ist der optimierte Kuhverkehr: Der Eingang ist anderthalb Kühe breit und die Melkplätze sind um 15° angewinkelt, sodass die Kühe den Ausgang sehen können und schon press am hinteren Begrenzungsrohr bereit stehen und beim Zurücktreten mit den Vorderbeinen noch auf der Plattform fahren und sich quasi „herausdrehen“ lassen. Und das alles sehr ruhig und gelassen.




 
Ausgelegt ist das Karussell in Subway-Ausführung: Der Boden im Inneren ist abgesenkt und die dort unter der Plattform montierte Technik (Pulsatoren, Milchmengenmessung usw.) leicht für die Milchleistungsprüfung und Wartungsarbeiten zugänglich. Für Reparaturen im laufenden Betrieb wird eine Serviceplattform an den entsprechenden Melkplätzen eingehängt die dann mitfährt. Und um durch gerissene Zitzengummis und ähnliches nicht lange aufgehalten zu werden liegen einige Austauschmelkzeuge bereit, dass schnell gewechselt werden kann.



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Das Dippen erfolgt automatisch mit einem Dipproboter, ein normaler Industrieroboter, der mit einer 3D-Kameraführung und einem Zitzensprüher ausgerüstet ist. Die blauen Beinteiler auf der Plattform dienen gleichzeitig als Orientierungshilfe für die Kamera. Der Roboter kann locker mithalten und ist so schnell, dass man das eigentliche Sprühen nur bei genauestem Hinsehen überhaupt wahrnimmt.




 
Wirklich beeindruckende Technik, die ein 32er-Karussell von Anfang der 2000er im Vergleich dazu irgendwie ziemlich klein aussehen lässt.  

Benjamin