Andererseits haben die Kälber geringere Geburtsgewichte, grob gesagt 30 statt 40 kg, womit sie schon einen Entwicklungsnachteil haben für Zucht wie Mast. Und als letzter Punkt noch die Zwicken (siehe Post vom 12.05.2023).
Die "amerikanische Methode" wäre die Kälber abzuspritzen. Das sehe ich kritisch, neben der ethischen Problematik ist es vor Allem die folgenden Fruchtbarkeitsprobleme. Da hat man die Kuh endlich tragend und dann induziert man einen Abort; dann ziehen sich oft folgende Gebärmutterentzündungem lange hin bis die Kuh wieder sauber ist und zum Schluss wird es eng sie wieder tragend zu bekommen. Nicht anhand der Laktationstage sondern der Milchleistung zum Trockenstellen, der damit verbundenen Verfettungsgefahr und den Folgen in der nächsten Laktation.
Für sinnvoller halte ich das bewusste Management der Zwillingskühe und noch mehr die Vermeidung von Zwillingsträchtigkeiten.
Einen Ansatz sehe ich in der verlängerten Laktation. Zwillingsträchtigkeiten entstehen bei Mehrfachovulationen, wo beim Eisprung mehrere Eizellen gleichzeitig ovulieren. Normalerweise bilden die Follikel Hormone, die die Reifung der anderen auf den Eierstöcken unterdrücken. Wenn jetzt aufgrund der hohen Leistung die Follikel zu wenig Energie oder Hormone abbekommen läuft das nicht mehr richtig ab: Keines wird so stark, dass es alle anderen unterdrücken kann.
Daher die Besamung im Laktationsverlauf hinter den Leistungspeak schieben, wenn die Kuh nicht mehr in der negativen Energiebilanz ist und der Zyklus wieder rund läuft.
Benjamin
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